Stellungnahme zum Projekt Nr. 2-038-V01 ABS Weimar-Gera-Gößnitz - durch den KV Weimar

im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung zum Entwurf des Bundesverkehrswegeplanes 2030

Im Bundesverkehrswegeplan 2030 (BVWP) wird das Projekt 2-038-V01 in der Kategorie „potenzieller Bedarf“ aufgeführt. Als Projektdefinition ist zu lesen „Projektdefinition noch nicht abgeschlossen, umfasst vsl. Elektrifizierung Weimar – Stadtroda, 2. Gleis Papiermühle – Hermsdorf-Klosterlausitz, Töppeln – Gera, Elektrifizierung Weimar – Gera – Gößnitz / Lehndorf“. Der Planungsstand lautet „GE – Grundlagenermittlung“.

Hierzu nimmt der Kreisverband Weimar von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wie folgt Stellung:

Das Projekt 2-038-V01 hat unter anderem für die Stadt Weimar eine so hohe Bedeutung, dass sie in den vordringlichen Bedarf des BVWP 2030 eingeordnet werden muss.

Die im September 2016 endlich zweigleisig ausgebaute Strecke zwischen Weimar und Jena kann nur ein Schritt hin zu einem leistungsfähigen Nahverkehr sein. Erst die Elektrifizierung der Strecke ermöglicht den Ausbau des Nahverkehrsangebotes zu einem S-Bahn-Takt und damit die effiziente Bedienung des ICE-Knotens Erfurt aus der so bedeutsamen Richtung Ostthüringen. Da Verkehrsmittelnutzung zu großen Teilen psychologisch bedingt ist, muss ein Verkehrsmittel verfügbar, bequem und möglichst schnell sein. S-Bahnen besitzen dieses Image. Deshalb setzt sich auch die Thüringer Regierungskoalition in ihrem Koalitionsvertrag für die Ausgestaltung einer Regio-S-Bahn ein (siehe Abschnitt 10.2 des Koalitionsvertrages unter http://gruene-thueringen.de/sites/gruene-thueringen.de/files/r2g-koalitionsvertrag-final.pdf).

Neben der Streckenelektrifizierung benötigen wir zusätzliche Haltepunkte, um die neue Infrastruktur auch effektiv nutzen zu können und an die anderen Verkehrsangebote Straße und Bus anzubinden. Insbesondere setzen wir uns für Haltepunkte am Waldschlößchen, in Kromsdorf und in Tröbsdorf ein. Beim Einsatz von Elektrotriebfahrzeugen kann die gegenüber dem Dieselantrieb schnellere Beschleunigung die zusätzlichen Stopps teilweise ausgleichen.

Auch sehen wir die Elektrifizierung als einen wichtigen Schritt hin zum Ziel der Bundesregierung, Deutschland auf den Pfad der Elektromobilität zu bringen. Der motorisierte Individualverkehr benötigt für eine Umstellung auf elektrische Antriebe aus vielerlei Gründen deutlich mehr Zeit als veranschlagt. Nicht übersehen werden darf jedoch, dass große Teile des SPNV und SPFV elektrisch verkehren. Der Ausbau noch fehlender Hauptstrecken - wie es dieses Projekt vorsieht - geht mit überschaubaren Investitionen und deutlich vorhersehbarer als beim MIV große Schritte zur flächendeckenden elektrisch getriebenen Mobilität.

Als Koalitionspartner der regierenden Stadtratskoalition in Weimar kämpfen wir an vielen Stellen für eine intelligentere und nachhaltigere Nahmobilität. Die mit dem hier benannten Projekt geplante Elektrifizierung und die S-Bahn-ähnliche Gestaltung der Verbindung in Richtung Erfurt und Jena kann uns hierbei wichtige Unterstützung leisten.

Stellungnahmen einzelner Mitglieder unseres Kreisverbandes

  • <link file:302519>Sebastian Pfütze zum Ausbau der MDV
  • <link file:302520>Sebastian Pfütze zum Ausbau der B7 zwischen Mönchenholzhausen und Nohra
  • <link file:302521>Sebastian Pfütze zum Ausbau der B7 zwischen Mönchenholzhausen und Umpferstedt