Kapitel 6: Bildung öffnet die Tore zur Welt

Bildungslandschaft Weimar

Lernen ist ein lebenslanger Prozess. Dafür bietet Weimar bereits gute Voraussetzungen mit seiner vielfältigen Bildungslandschaft. Diese reicht von Kindertageseinrichtungen, staatlichen und freien Schulen, Hochschulen und der Volkshochschule bis hin zu den vielfältigen Angeboten der freien Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung.
Schulische Lernformen befindet sich in einem stetigen Wandel und es müssen für neue Anforderungen wie Schulformen, Ganztagsunterricht, Inklusion, Energieeffizienz, Digitalisierung und Klimaschutz pädagogische und räumliche Lösungen entwickelt werden. Mit dem innovativen Schulbau der Staatlichen Gemeinschaftsschule Jenaplan ist Weimar bereits zukunftsweisender Teil dieser dynamischen Entwicklung.
Da Möglichkeiten der Einflussnahme durch Kommunalpolitik auf das inhaltliche Bildungsangebot und die Personalausstattung unserer Schulen sehr begrenzt sind, sehen wir die Hauptaufgabe darin, positive Lernumfelder zu schaffen, die nicht zuletzt Arbeitsumfelder für Lehrende sind. Hierzu gehört auch die Ergänzung von fehlenden Differenzierungsräumen an Schulen für guten inklusiven Unterricht und die angemessene Bereitstellung von Schulbegleitung und Schulsozialarbeit. Damit tragen wir vor allem Sorge dafür, dass sich alle Kinder und Jugendlichen – egal welcher Herkunft und mit allem, was sie mitbringen – willkommen, wertgeschätzt, unterstützt, gefördert und gefordert fühlen.
Mit Hilfe eines partizipativ erarbeiteten Bildungsleitbildes wäre es der Stadtpolitik möglich, über Legislaturperioden hinweg die Weimarer Bildungslandschaft langfristig bedarfsgerecht zu gestalten, auch in Zeiten knapper Kassen.
Investitionen in den Bildungsbereich haben für uns Grüne immer Vorrang, denn nichts ist für unsere Gesellschaft am Ende so teuer wie an Bildung zu sparen.
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie verheerend es ist, wenn Bildungsangebote wegfallen. Mit ihnen gehen auch der Austausch, der Kontakt und die individuelle Weiterentwicklung verloren. Umso wichtiger ist es, unseren Einsatz für gute Bildung für alle zur Priorität zu erklären. Denn Zugang zu Bildung muss allen offen stehen, unabhängig von Geldbeutel und Herkunft.

Schlüsselprojekte

Längeres gemeinsames Lernen

Der Bildungserfolg ist in Deutschland noch immer maßgeblich von der Herkunft abhängig. Längeres gemeinsames Lernen kann hier Abhilfe schaffen, denn es sorgt für mehr Chancengerechtigkeit. Kinder können sich so noch weiter entwickeln, statt unter Stress über ihre weitere Schullaufbahn entscheiden zu müssen. In Weimar haben wir bereits zwei staatliche Gemeinschaftsschulen, es könnten und müssten noch mehr werden. Wir wollen Schulen ermutigen und auf dem Weg begleiten, sich zu Gemeinschaftsschulen zusammenzuschließen oder weiterzuentwickeln und damit die soziale Gerechtigkeit im Schulsystem zu verbessern.

Schulen an Hitze anpassen

Wir alle kennen noch das Hitzefrei von früher. Doch das wird aufgrund der steigenden Anzahl der heißen Tage für die Zukunft keine Lösung mehr sein. Stattdessen müssen die Schulgebäude baulich fit gemacht werden für Hitze. Dafür braucht es Außenverschattung an den Fenstern, Fassadenbegrünung und im Ausnahmefall (erneuerbar betriebene) Klimageräte. Schulhöfe müssen ausreichend Schatten bieten und mit Bäumen, Hecken und natürlichen Elementen Rückzugsorte bieten. Auch der Schulsport muss sich an die neuen Temperaturbedingungen anpassen – sportliche Leistung sollten Kinder bei Hitze nicht bringen müssen.