Antrag: Verbesserung des ÖPNV-Angebotes in Weimar

Beschlusstext:

Der OB wird beauftragt: Ein Konzept zu erarbeiten,

  1. wie die dörflichen Ortsteile in den späten Tagesstunden regelmäßig per Bus erreichbar gemacht werden können. Dabei sollen Varianten wie Standardbusse, Kleinbusse oder Rufbusse dargestellt werden. Zielvorgabe ist, dass die Ortsteile mit einer regelmäßigen ca. stündlichen Verbindung möglichst bis zum Ende des bisherigen regulären Tagesbetriebes erreichbar sein können.
  2. für eine Nachtbuslinie, die die Ortsteile der Kernstadt in den bisherigen Nachtruhezeiten erreichbar macht. Auch hier sollen möglichst mehrere Varianten dargestellt werden.
    Für beide Konzepte sind auch die notwendigen Investitionen und regelmäßige Folgekosten darzustellen. Augenmerk soll auch auf eine Abstimmung mit Zugabfahrts- bzw. Ankunftszeiten gelegt werden.

Die Konzepte werden drei Monate nach Beschlussfassung dieses Antrags vorgelegt.


Begründung:

Weimar hat ein recht gut ausgebautes ÖPNV-System. Allerdings gibt es Angebotslücken. Diese Lücken gilt es etwas zu schließen, diesem Anliegen dient der vorliegende Antrag.

Die Verbindungen in die dörflichen Ortsteile, z.B. Taubach oder Süßenborn sind in den Abendstunden kaum oder gar nicht vorhanden.

Die jeweils letzten Busse fahren beispielsweise (je Mo-Fr) ab Belvedere: 19.13 Uhr und 22.11 Uhr, ab Taubach 20.47 Uhr, ab Tiefurt 20.18 Uhr, ab Gaberndorf 20.48 Uhr, ab Tröbsdorf 21.17 Uhr, ab Possendorf 19.21 Uhr und 20.51 Uhr, ab Legefeld 20.46 Uhr. Von der  Ettersbergsiedlung fährt der letzte Bus bereits 18.29 Uhr, von Altschöndorf 17.52 Uhr oder ein Rufbus um 19.06 Uhr, von Süßenborn 19.14 Uhr, Lindenberg ab 19.05 Uhr, Dürrenbacher Hütte ab 16.30 Uhr oder ein Rufbus um 18.30. Auch für das Herrenrödchen oder die Lützendorfer Straße z.B., potentielle Wohnbaustandorte der nahen Zukunft, werden bessere Angebote notwendig werden.
Hier gilt es Abhilfe zu schaffen. Die Rückfahrt per ÖPNV vom DNT- oder Kinobesuch, oder auch von der Chorprobe in Taubach, könnte so möglich werden.

Eine Nachtlinie, die die Stadtteile der Kernstadt in den Nachtstunden vielleicht einmal je Stunde bedient, schließt eine weitere Lücke. Eine solche Systemerweiterung in Weimar korrespondiert auch mit neuen Nachtangeboten im Verkehrsverbund Mittelthüringen, die ab Dezember angeboten werden.

Eine Abstimmung mit den Zugankunftszeiten in den späteren Abend- und den Nachtstunden ist daher nicht nur wünschenswert, sondern auch im Sinne einer höheren Nutzung der Angebote im VMT anzustreben.

Beide neuen Angebote können damit auch touristischer Vermarktung z. B. von Unterkünften in den Ortsteilen, dienen, sie tragen damit auch zum weiteren guten Ruf Weimars und seines ÖPNV-Systems bei.

Mit diesem Antrag wird intendiert, zunächst eine belastbare Grundlage für einen späteren Beschluß zur konkreten Umsetzung von Verbesserungen zu erhalten. Es ist deshalb vorteilhaft, mehrere verschiedenen Umsetzungsvarianten zu untersuchen: von Standardbussen bis zu Ruftaxen reichen die Möglichkeiten. Die Diskussion der Varianten und eine daraus folgende Umsetzung bleibt späteren Stadtratsbeschlüssen vorbehalten.