Anfrage zur Entwicklung der Strompreise in Weimar

Zwischen Januar 2008 und Juni 2010 sanken sowohl die Kosten für Brennstoffe als auch die Strompreise auf Großhandelsebene (der Preis an der Strombörse sank um 30-40%). Gleichzeitig sanken auch die Strompreise für Gewerbekunden, teilweise im zweistelligen Prozentbereich. Im Gegensatz dazu stiegen die Strompreise für Privatverbraucherinnen und -verbraucher um 7% an.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag der bündnisGRÜNEN Bundestagsfraktion die am 31.07.2010 veröffentlicht wurde.  (s.a. www.gruene-bundestag.de/cms/energie/dokbin/348/348969.strompreis.pdf)

Bündnis 90/DIE GRÜNEN Weimar hatten bereits am 07.02.2010 in einer Presseerklärung darauf hingewiesen, dass die Strompreise grundlos steigen und den vier großen bundesdeutschen Stromversorgern „Abzocke“ vorgeworfen. Diesen Vorwurf bezogen die Stadtwerke Weimar aber offenbar auf sich selbst und reagierten entsprechend. Ein offener Brief von Bündnis 90/DIE GRÜNEN an die Stadtwerke vom 14.02.2010 blieb bis heute, trotz mehrfacher Nachfragen, unbeantwortet.

1. Die Strompreise in Weimar stiegen zwischen dem 01.01.2003 und dem 01.02.2009 um 7,5 ct/kWh. Im gleichen Zeitraum stieg die Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien nur um 0,7 ct/kWh.
   Womit wird die Steigerung um 6,8 ct/kWh begründet?
2. Warum kaufen die Stadtwerke Weimar 60% ihres Strombedarfs bei E.ON ein und nicht bei einem preisgünstigeren Anbieter?
3. Mit welchen Maßnahmen wollen die Stadtwerke Weimar die Abhängigkeit von der Preispolitik der großen Stromversorger verringern?
4. Warum bauen die Stadtwerke Weimar keine eigenen Anlagen zur Erzeugung von Strom aus regenerativen Quellen (Sonne, Wind, Biomasse)?
5. Warum hat in den letzten 10 Jahren nie ein Vertreter der Stadt oder der Stadtwerke Weimar an der Inbetriebnahme einer, durch das Weimarer Ökostrommodell geförderten, Sonnenstromanlage teilgenommen und damit anderen Menschen Mut gemacht, selbst solche Anlagen zu bauen?