Rathauskurier, Ausgabe 8/2022, 05.10.2022 - Beitrag der Stadtratsfraktion Weimar, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

19.09.22 –

Rathauskurier, Ausgabe 8/2022, 05.10.2022
Beitrag der Stadtratsfraktion Weimar, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Die Gaskrise trifft viele Menschen und Unternehmen hart – auch in Weimar. Es rächt sich jetzt, dass die Weimarer Stadtwerke jahrelang nur dem Ruf des billigen Erdgases gefolgt sind. Bundesweit liegt der Anteil der Erneuerbaren am Gesamtstrommix bei mehr als 50 Prozent. Bei den Stadtwerken sind es nach eigenen Angaben gerade mal 21. Und selbst die stammen zu großen Teilen nicht aus der Region, tragen damit weder zur Wertschöpfung hier noch zur Energieautarkie bei. Auch die Fernwärmeversorgung erfolgt bei den Stadtwerken nur über Gas. Andere Stadtwerke sind da deutlich weiter und haben die Strom- und Wärmeversorgung breiter aufgestellt. Denn schon seit Jahren ist klar, dass die Wende zu Erneuerbaren Energien unumgänglich ist. Das Festhalten an fossilen Brennstoffen hat uns in diese Abhängigkeit geführt und treibt nun die Preise.

Mitten in der Krise können diese jahrelangen Versäumnisse nicht wettgemacht werden. Kurzfristig muss nun betrachtet werden, welche Möglichkeiten der Energieeinsparungen es in Weimar gibt. Die Stadt muss hier schnell ins Handeln kommen, um das Schließen von Einrichtungen aufgrund von Gasmangel zu vermeiden.

Fast wichtiger ist: Es braucht nun endlich den Ruck, der die Blockaden beim Ausbau der Erneuerbaren in Weimar wegreißt – z. B. bei Photovoltaik auf Dächern oder über Parkplätzen, bei der Nutzung von Abwärme oder von Biogas. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine ist hoffentlich bald vorbei. Das fossile Zeitalter ist es längst.

Für die Fraktion: Ann-Sophie Bohm