04.05.23 –

Weimar wird älter. Das merken wir auch daran, dass weniger Kinder geboren werden. Tendenz weiter fallend. Das bringt uns in die luxuriöse Situation, dass wir inzwischen mehr Kindergartenplätze haben, als tatsächlich gebraucht werden – davon können andere Städte nur träumen. Mehr als 500 Plätze sind derzeit in Weimar laut Stadtverwaltung leer, 2028 könnten es 800 sein. Es ist daher richtig, darüber zu reden, wie sich die Anzahl der Kindergartenplätze entwickeln sollte. Denn viele leerstehende Plätze heißt nicht nur steigende Kosten für Eltern und Kommune, sondern auch fehlende Planungssicherheit für die Kindergärten. Die Qualität in unseren Kindergärten muss weiter steigen, das ist uns besonders wichtig. Die kommenden Verbesserungen im Personalschlüssel werden den Engpass bei Erzieher*innen noch verschärfen. Daher müssen wir die, die wir haben, klug einsetzen und verteilen und den Leerstand reduzieren.

Worüber die Zahlen jedoch hinwegtäuschen: Während es in manchen Stadtteilen ein Überangebot gibt, herrscht in anderen Mangel und Eltern haben es schwer einen Platz zu finden. Wichtig ist uns daher, dass Betreuungsplätze flächendeckend und wohnortnah verfügbar sind. Auch die Träger- und Konzeptvielfalt muss erhalten bleiben.
Wir stellen uns der Debatte um die Anzahl der Kindergartenplätze konstruktiv. Doch dafür gibt es bisher zu wenig Zahlenmaterial, weswegen  wir noch auf die Beantwortung unserer Fragen durch die Stadtverwaltung warten. Klar ist für uns aber: Schließungen von ganzen Einrichtungen dürfen nur das letzte Mittel sein und dürfen nicht nur mit finanziellen Fragen begründet werden. Denn Kinder kosten nicht, Kinder sind unsere Zukunft.

Für die Fraktion
Ann-Sophie Bohm