Die Ostumfahrung braucht niemand!

Aber alle können ruhigere Straßen bekommen!

03.02.25 –

Um es mit einem Beispiel zu sagen ist die Ostumfahrung wie ein Atomkraftwerk für Weimar, nämlich zu teuer, umweltschädlich und taugt nicht für die gewollten Ziele.

Um mit der letzten Behauptung zu beginnen: Eine Umgehung soll eigentlich immer dafür sorgen, dass durchfahrende PKW und LKW nicht die Stadt verstopfen und dort der Verkehr weniger und leiser wird. Nun wollen aber etwa 90% aller Menschen, die derzeit die Buttelstedter oder die Jenaer Straße befahren, zu einem Ziel in Weimar oder fahren aus Weimar heraus Richtung Jena oder Apolda. Dies wird auch vom den Fans der Umfahrung nicht bestritten. Deshalb würde die Umfahrung auch nur zur Verlagerung von Fahrten führen, etwa auf die Tiefurter Allee oder die Rosenthalstraße. Und tatsächlich ist der Verkehr seit 20 Jahren nicht mehr geworden, sondern hat um 20-25% abgenommen. Weimar hat für diese Erkenntnis seit 25 Jahren ein Zählsystem an vielen Straßen installiert.

Damit kommen wir zur Verschlechterung der Umwelt. Die Umfahrung bringt einige Tausend Autos von der Jenaer Straße, was dort den Lärm kaum spürbar verringern könnte. Dafür werden viele hundert Bürger*innen an anderen Straßen zusätzlich, die derzeit noch ruhig sind. Das dutzende Hektar Ackerland versiegelt werden, das Webicht von der Landschaft abgeschnitten wird und der Tiefurter Park leidet sind weitere negative Folgen.

Und das alles, obwohl eine Verbesserung der Situation nicht erst in 15-20 Jahren, sondern sofort und viel preiswerter zu haben ist. Mit Tempo 30 und einem Nachtfahrverbot für LKW können die Straßen der B7 in Weimar sofort ruhiger werden und die Steuerzahler*innen sparen sich mindestens 100 Millionen Euro für eine unnötige Straße. Zusätzlich wird der Anteil der E-Autos steigen und eine weitere Lärm- und Abgasentlastung bringen.

Carsten Meyer

 

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