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30.08.19 –
Anfragen und Anträge, Antrag von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, DIE LINKE und SPD, eingereicht zur Stadtratssitzung am 11.09.2019
Der Stadtrat beschließt:
Begründung:
Jeden Tag ertrinken im Mittelmeer Menschen, die aus ihren Heimatländern geflohen sind und Schutz und Zuflucht in Europa suchen. Laut der Internationalen Organisation für Migration (UNHCR) starben im Jahr 2018 mehr als 2.200 Männer, Frauen und Kinder bei dem Versuch, das europäische Festland zu erreichen. Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen, Seawatch, Seaeye oder Jugend rettet versuchen zu helfen, indem sie die Menschen vor dem Ertrinken retten. Doch es wird immer schwerer, sichere Orte zu finden, an denen die geretteten geflüchteten Menschen untergebracht werden können. Selbst wenn das Einlaufen im Hafen gelingt, müssen die geretteten Menschen tagelang auf dem Meer ausharren, weil europäische Länder die Aufnahme der Geflüchteten verweigern.
Dieser Zustand ist nicht vereinbar mit der humanitären Verantwortung, das Leben und die körperliche Unversehrtheit von Menschen zu schützen. Weder die EU noch die Bundesregierung kommen ihren Pflichten in diesem Zusammenhang in ausreichendem Maße nach. Solange es keine umfassende, gemeinsame europäische Lösung gibt, muss die Aufnahme der Geretteten dennoch gesichert sein. Dafür sorgt unter anderem die Initiative "Seebrücke" und das Engagement von Kommen.
Als weltoffene Stadt der Vielfalt und Integration ist Weimar angesichts der humanitären Katastrophe im Mittelmeer daher in der Pflicht, ein klares Zeichen für Menschlichkeit und Solidarität zu setzen und Verantwortung zu übernehmen. Weimar als „Sicherer Hafen“ - damit bekräftigt die Stadt und ihre Bevölkerung die bisher gelebte Praxis einer Willkommenskultur, die in den letzten Jahren gezeigt hat, dass Weimar bereit und fähig ist, geflüchtete Menschen aufzunehmen, beim Ankommen zu unterstützen und zu integrieren.
Die Stadt Weimar folgt nun dem Beispiel vieler deutscher Städte – so auch ihrer Partnerstadt Trier (Beschluss des Stadtrats vom 21.11.2018) und der Nachbarstadt Jena (Beschluss des Stadtrats vom 10.04.2019) – und erklärt sich zum "sicheren Hafen" für geflüchtete Menschen.
Kategorie
Anfragen und Anträge | Demokratie und Gerechtigkeit | Flüchtlingspolitik