Anfrage: Überschreitung der Nitratgrenzwerte im Grundwasser im Stadtgebiet Weimar

Anfragen und Anträge, Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, eingereicht zur Stadtratssitzung am 11.09.2019

30.08.19 –

Anfragen und Anträge, Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, eingereicht zur Stadtratssitzung am 11.09.2019

Nitrat im Grundwasser stellt eine ernste Gefährdung der Nährstoffbalance in vielen Ökosystemen dar. Darüber hinaus kann Nitrat, zum Beispiel im Magen von Säuglingen, zum gesundheitsschädlichen Nitrit umgewandelt werden. Deshalb gelten EU-weit Grenzwerte von 50 mg/l Nitrat im Grundwasser. Leider werden diese Grenzwerte seit 2008 bei ca. 1/6 der Messstellen in Deutschland überschritten. Deutschland wurde deshalb im Juni 2018 vom Europäischen Gerichtshof verurteilt.

Der BUND hat 2018 in ganz Deutschland Quell- und Oberflächenwasser auf Nitrat getestet, dabei wurden auch im Stadtgebiet Weimar überhöhte Werte gemessen*. Bereits bei Werten über 10mg/m³ gilt das Wasser als deutlich bis stark durch Nitrat belastet. Es wurden Werte bis zu 50 mg/l gemessen.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fragt die Stadtverwaltung:

  1. Werden im Stadtgebiet Weimar die Nitratkonzentrationen im Grundwasser, Quellwasser und Oberflächenwasser überwacht? Wenn ja wie oft und mit welchen Ergebnissen?
  2. Wurden in den letzten 10 Jahren Überschreitungen des Grenzwertes von 50 mg/m³ festgestellt? Wenn ja, wann und an welchen Messstellen wurden welche Werte gemessen?
  3. Mit welchen Maßnahmen soll sichergestellt werden, dass in Zukunft die Werte deutlich unter 10 mg/m³ fallen?
  4. Sieht die Stadtverwaltung eine Gefährdung durch die erhöhten Nitratkonzentrationen im Weimarer Brunnenwasser?
  5. Wurden bei den Qualitätsbestimmungen von Grund-, Quell- und Oberflächenwasser andere Grenzwerte als Nitrat (z.B. Pestizide, Pestizidabbauprodukte, MTBE) überschritten?

*Quelle: BUND-Studie Nitrat im Trinkwasser, Februar 2019

[Die Antwort der Stadtverwaltung steht noch aus.]

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