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22.07.20 –
Pressemitteilung, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Weimarer Stadtrat, 22.07.2020
GRÜNE Fraktion reicht Änderungsantrag für den Stadtrat ein
Das kompakte Stadtgebiet Weimars eignet sich ideal für den Radverkehr. Um noch mehr Bürgerinnen und Bürgern die Durchwegung der Stadt im Alltag zu erleichtern und die Attraktivität eines Umstiegs auf das Fahrrad zu erhöhen, fordert die Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eine ganztägige Öffnung der Fußgänger*innenzone für den Radverkehr im Schritttempo. Die Fraktion geht mit ihrem Änderungsantrag zu einem Antrag der SPD für die Öffnung der Frauentorstraße somit noch zwei Schritte weiter.
"In vielen deutschen Altstädten oder u.a. auch in den Niederlanden ist das rücksichtsvolle Nebeneinander von Fuß- und Radverkehr ein bewährtes Konzept", sagt der stellv. Fraktionsvorsitzende Jan Kreyßig. "Diejenigen, die sich in Weimar nicht an das Schritttempo halten würden, rasen ohnehin schon seit Jahren unerlaubt durch die Fußgänger*innenzone und werden dabei leider viel zu selten von Polizeistreifen aufgehalten. Es ist Zeit, die Durchfahrt für die vernünftigen Radfahrerinnen und Radfahrer - und das ist die übergroße Mehrheit - zu legalisieren."
Um den Fußverkehr stärker vor einem Missbrauch der neuen Freizügigkeit zu schützen, schlägt die grüne Fraktion regelmäßige Kontrollen durch die örtliche Polizeibehörde vor. "Die Fußgänger*innenzone zerschneidet die Altstadt und wirkt dadurch trennend für den Alltagsradverkehr", betont Anton Brokow-Loga, Mitglied im Bau- und Umweltausschuss. "Um noch mehr Mitbürgerinnen und Mitbürger für den Verzicht auf das Auto bei kurzen Wegen zu motivieren, ist die Öffnung ein immens wichtiger Schritt."
Die grüne Ratsfraktion ist überzeugt, dass das z.B. in niederländischen Städten seit Jahrzehnten erprobte Miteinander auch in Weimar funktionieren würde. Die größten Teile der Fußgänger*innenzone wie etwa die Schillerstraße böten ohnehin ausreichend Platz, und in den engeren Passagen sei den Bürgerinnen und Bürgern eine gegenseitige Rücksichtnahme zugunsten der gemeinsamen Sicherheit zuzutrauen. "Eine Variante wäre auch eine testweise Öffnung der Fußgänger*innenzone für einen zunächst begrenzten Zeitraum", so Brokow-Loga abschließend.
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