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09.11.17 –
Antwort auf grüne Anfrage im Stadtrat offenbart Fehlen jeglicher Datengrundlage
Pressemitteilung der Stadtratsfraktion Weimar, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wollte mit einer Anfrage zu den Verkehrsmittelanteilen in Weimar, die nur aus zwei Fragen bestand, lediglich in der Stadtverwaltung geglaubt vorhandene Daten zur Verteilung des Verkehrsaufkommens auf verschiedene Verkehrsmittel abfragen. "Wir hatten tatsächlich die Erwartung, dass die Stadtverwaltung Zahlen hat, wie die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt sich mit dem öffentlichen Verkehr, als Fußgänger oder Radfahrer oder mit ihren Autos bewegen. Diese Verteilung im Modal Split ist eine der wesentlichen Voraussetzungen einer funktionierenden Stadt- und Verkehrsplanung. Wir mussten erkennen, dass die Stadtverwaltung bei den Verkehrsmittelanteilen völlig im Dunkeln tappt", erklärt Fraktionsvorsitzender Andreas Leps.
Die letzte wissenschaftlich begleitete Verkehrserhebung mit Haushaltsbefragungen fand demnach Mitte der 90er Jahre statt, so hieß es gestern im Stadtrat. "Da war eine Vielzahl der Menschen, die sich täglich in Weimar bewegen, noch nicht einmal geboren", kommentiert Leps, "Selbst für den Verkehrsentwicklungsplan 2008 wurden offenbar keine fundierten Untersuchungen angestellt. Auf welcher Grundlage da zum Beispiel die Aufgabenstellung für den Sophienstiftsplatz beruht, mag man sich gar nicht vorstellen," so der grüne Verkehrspolitiker.
"Zum Glück erleben wir die Kraft des Faktischen - die Kraft mündiger Bürgerinnen und Bürger - denn der Autoverkehr sinkt langsam aber stetig. Seit dem Jahr 2000 hat der Autoverkehr in Summe aller großen Ampelkreuzungen um 10 Prozent abgenommen bei gleichzeitigem Bevölkerungszuwachs. Die automatischen Kfz-Zählungen sind offenbar die einzigen verlässlichen Zahlen, die die Stadtverwaltung hat. Der größere Teil der Verkehrsbewegungen werden so nicht einmal ansatzweise erfasst. Diese unverantwortliche Verkehrspolitik in Weimar muss ein Ende haben. Wir brauchen endlich Daten statt Wunschzahlen. Oberbürgermeister Wolf hat jahrelang mit seinem Stadtentwicklungsamt nichts, gar nichts, getan, um eine zukunftsfähige Verkehrsentwicklung zu befördern. Hier ist erneut dringender Handlungsbedarf angezeigt!" schließt Leps.
[Antwort der Stadtverwaltung zur Anfrage der grünen Fraktion lesen]
V.i.S.d.P. Andreas Leps
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