Note 4 für den neuen Sophienstiftsplatz: Platznutzende sehen Verbesserungsbedarf

Auswertung der Umfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Neugestaltung des Sophienstiftsplatzes

09.02.23 –

Pressemitteilung, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Weimarer Stadtrat, 09.02.2023

Anlässlich der Neueröffnung des umgebauten Sophienstiftsplatzes führte die bündnisgrüne Stadtratsfraktion vom 9. September bis 8. November 2022 eine öffentliche Umfrage durch. Anton Brokow-Loga, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und Mitglied im Bau- und Umweltausschuss äußert sich dazu: „Was halten die Weimarer*innen von der neuen Platzgestaltung, wie kommen sie mit dem Platz zurecht? Uns interessierten die Eindrücke und Erfahrungen aus der Perspektive von Verkehrsteilnehmenden zu Fuß, mit dem Rad, Auto oder Bus. Dabei wollten wir nicht nur Raum für Kritik geben, sondern fragten auch nach gelungenen Veränderungen und Verbesserungspotential. Wir sind dankbar, dass die Umfrage schon allein dadurch erfolgreich war, dass über 280 Personen an ihr teilgenommen haben. Dadurch sind die Ergebnisse sehr facettenreich.“

Die zentralen Ergebnisse in Kürze:

  • Insgesamt sehen die Teilnehmer*innen dieser (nicht-repräsentativen) Umfrage die Neugestaltung des Sophienstiftsplatzes kritisch: Der Notendurchschnitt beträgt 4. 86% aller genannten Aspekte sind Kritikpunkte. Es sind jedoch leichte Unterschiede bei der Bewertung nach Art des jeweiligen Verkehrsmittels feststellbar: Radnutzende bewerten die Neugestaltung durchschnittlich etwas besser als Autonutzende.
  • Auch die als besonders gefährlich wahrgenommenen Orte ("Hotspots") unterscheiden sich je nach vorwiegend genutztem Verkehrsmittel: Radfahrende benennen vor allem den Theatervorplatz inklusive "Bypass", Autofahrende den westlichen Teil des Platzes inklusive Erfurter Straße.
  • Besonders die teils unübersichtliche Wegeführung für den Radverkehr birgt laut Teilnehmenden Konfliktpotential mit anderen Verkehrsteilnehmenden. Insbesondere die Sorge der Autofahrenden um die Sicherheit der Radfahrenden zeugt jedoch vom Wunsch nach einem rücksichtsvollen Miteinander im Straßenverkehr. Dieser muss infrastrukturell untersetzt werden.
  • Auch nach Abschluss der Neugestaltung sollten einzelne punktuelle Veränderungen mit größerer Wirkung geprüft werden, insbesondere in Bezug auf Fahrbahnmarkierungen, Beschilderungen, Größe der Aufstellstreifen oder Gestaltungselemente. Dabei ist auch das Ergebnis des geplanten Sicherheitsaudits zu beachten.

Abschließend hält Fraktionskollege Daniel Schmidt fest: „Wir werden die Ergebnisse an die Stadtverwaltung übermitteln und hoffen, dass sie dort auf offene Ohren stoßen. Die Ergebnisse bezeugen in unseren Augen den Wunsch nach einer echten Verkehrswende in Weimar: Mehr Rücksichtnahme und Übersichtlichkeit, weniger Ampeln und konfliktverursachende Verkehrsführung ergibt mehr Sicherheit für alle. Dafür braucht es einerseits Veränderungen am Sophienstiftsplatz, zum Beispiel eindeutige Markierung und Beschilderung. Andererseits regen wir an, bei den nächsten Neugestaltungen von Plätzen und Straßen die Bevölkerung von Beginn an zu befragen und ihren Wunsch nach mehr Gleichberechtigung im Straßenverkehr anzuerkennen – und baulich zu unterstützen.“
 

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