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31.10.21 –
Pressemitteilung, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Weimarer Stadtrat, 31.10.2021
Anfang 2019 erfuhr der Stadtrat, dass entschieden wurde, die Weimarer Busflotte auf Wasserstoffantrieb umzustellen. Viele Anregungen der grünen Fraktion, Elektromobilität bei der Stadtwirtschaft voranzubringen, waren zuvor am Unwillen gescheitert. Der Mini-Nachtbus ist einziges klägliches Zeugnis einer Antriebswende. Unter dem Dach des HyStarter-Projekts möchte Weimar nun 2023 Pilotstadt für wasserstoffbetriebene Nutzfahrzeuge werden.
"Welche Planungssicherheit gibt es nun dafür?“, fragt Stadtrat Jan Kreyßig. "Danach haben wir im Stadtrat gefragt - wann ist der Wasserstoffbus überhaupt einsatzfähig, welche Investitionen in Infrastruktur sind zuvor notwendig, wo kommt der Brennstoff her?"
Die Antworten waren flüchtig wie Wasserstoff: Es seien noch einige Zwischenschritte erforderlich ... Diese beschränken sich allerdings derzeit auf eine punktuelle Beantragung von Fördermitteln für die Anschaffung von drei Brennstoffzellenbussen sowie die dazugehörige Tank- und Werkstattinfrastruktur – mit ungewissem Ausgang. Denn: Wie und wo man den Brennstoff zuverlässig bereitstellen kann, soll erst noch erforscht werden. Auf dieser sehr wackligen Grundlage werden Tatsachen geschaffen für die nächsten 30 Jahre? "Allein schon betriebswirtschaftlich ist das sehr bedenklich," schätzt Kreyßig die Pläne ein.
Bevor man eine Entscheidung trifft, welcher Antriebstechnik man den Vorzug gibt, sollte eine Analyse durchgeführt werden: Was will man erreichen, welche Technik steht zur Verfügung, welche Investitionen sind notwendig, welche Synergieeffekte können sich ergeben, was wird für Instandhaltung benötigt etc. Der Antwort entnehmen wir: Diese Analyse existiert nicht, es wird auf ein Verfahren mit unkalkulierten Kosten gesetzt. Eine Begründung, warum Weimar keinen weiteren Test für E-Busse mit Batteriespeicher unternommen hat - ein Gebiet, auf dem gerade viele technische Innovationen stattfinden, die die Reichweite deutlich erhöhen - gab es auf Nachfrage im Stadtrat nicht. Es drängt sich der EIndruck auf, dass Stadtwirtschaft und Oberbürgermeister sich von Emotionen statt Fakten leiten lassen. "Und das ist bei den notwendigen millionenschweren Entscheidungen mindestens fahrlässig“, äußert sich Kreyßig abschließend.
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