Änderung der Thüringer Schulordnung bedroht Weimarer Gemeinschaftsschulen

19.03.25 –

Änderung der Thüringer Schulordnung bedroht Weimarer Gemeinschaftsschulen
GRÜNE: Erfolgreiche Arbeit der Gemeinschaftsschulen darf nicht eingeschränkt werden

Aktuell wird auf Landesebene eine Änderung der Schulordnung diskutiert, die das CDU-geführte Bildungsministerium vorgelegt hat. Diese liegt aktuell den Schulleitungen zur Stellungnahme vor und sieht eine frühere Notengebung, frühere Entscheidungen über Sitzenbleiben und die Einführung von Kopfnoten in der Grundschule vor. Dazu Ann-Sophie Bohm, Fraktionsvorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Weimarer Stadtrat:

"Unsere beiden Gemeinschaftsschulen in Weimar sind überaus beliebt und arbeiten sehr erfolgreich – wie die hohen Anmeldezahlen und die niedrigen Quoten an Schulabgängern ohne Abschluss zeigen. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für die Chancengerechtigkeit, den dort haben Schülerinnen und Schüler länger Zeit sich zu entwickeln, ohne sie zu frühzeitig nach Leistung zu sortieren. Wir kritisieren scharf, dass die geplante Änderung der Schulordnung tief in die Arbeit unserer Gemeinschaftsschulen und anderer Schulen mit modernen pädagogischen Konzepten eingreift. Dort wird häufig jahrgangsübergreifend gearbeitet, es wird auf Förderung statt auf Leistungsdruck gesetzt. Auch Erkenntnisse der Bildungswissenschaft bestätigen dies: eine frühzeitige Trennung der Kinder gefährdet Bildungserfolg, frühe Notengebung und verpflichtendes Sitzenbleiben führen nicht automatisch zu besseren Leistungen. Es ist absurd, dass die Schulordnung nun diese funktionierenden und genehmigten pädagogischen Konzepte außer Kraft setzen will, obwohl die Landesregierung einen „Schulfrieden“ ausgerufen hat. Die Änderung würde die Arbeit unserer Weimarer Gemeinschaftsschulen stark einschränken und ihren Erfolg bedrohen. Wir stehen daher klar an der Seite der Schulen und fordern, die Änderung zurückzuziehen. Wir erwarten auch vom Oberbürgermeister, dass er sich unterstützend hinter unsere Weimarer Gemeinschaftsschulen stellt und sich für ihren Erhalt stark macht."