

04.12.25 –
Wie wär’s mit Nächstenliebe im ganzen Jahr?
2025 geht zu Ende - ein Jahr der politischen Umbrüche, mit neuen Regierungen und neuen Tonlagen in Bund und Land, und anderen Mehrheiten im Stadtrat. Das Jahresende nutzen viele Menschen dankenswerter Weise, um der Gesellschaft etwas zurück zu geben und zu spenden, häufig für humanitäre oder soziale Projekte. Diese Unterstützung durch Spenden ist sehr viel wert.
Doch bleibt sie ein Tropfen auf den heißen Stein, wenn Menschlichkeit und Nächstenliebe nicht auch Maxime des politischen Handelns werden. Das Jahr 2025 war bedauerlicherweise auch eins der politischen Stimmungsmache, leider nicht mehr nur von rechtsaußen. Ob gegen Geflüchtete oder Bürgergeldempfänger*innen, nach unten tritt es sich leicht. Da wird gedemütigt, wer eh schon am Boden liegt, wird zum Sündenbock gemacht, wer vor Tod, Folter oder nagender Armut fliehen musste. Löst das irgendein wirkliches Problem?
Viel wäre gewonnen, wenn alle sich die Weihnachtsbotschaft wirklich zu Herzen nehmen würden, das ganze Jahr über. Wenn wir Menschen in Not mit ausgebreiteten Armen und offenen Herzen begegnen. Wenn wir Geflüchteten eine Chance geben statt sie zu drangsalieren. Wenn wir Menschen in Armut unterstützen statt ächten. Dann können wir aufhören, über Abschiebungen, Bezahlkarten oder Arbeitsverpflichtungen zu diskutieren und stattdessen anfangen Qualifizierung, gerechte Bildungschancen und einen inklusiven Arbeitsmarkt zu schaffen. Dann hätte das gegeneinander Ausspielen von Bevölkerungsgruppen ein Ende und wir könnten uns endlich echten Problemen widmen. Bezahlbarem Wohnraum zum Beispiel, Klimaschutz, der unsere Zukunft erhält, und Mobilität, die nicht jedes Jahr 2770 Menschen umbringt. Hört sich an wie ein Weihnachtswunder? Lassen Sie es uns gemeinsam zur Realität machen.
Ihnen und Ihren Lieben frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr!
Für die Fraktion: Ann-Sophie Bohm
Kategorie
Bildung und Soziales | Demokratie und Gerechtigkeit | Rathauskurier | Weimar Fraktion