Wenn jeder an sich selbst denkt...

Rathauskurier, Ausgabe 7/2023, 26.07.2023 - Beitrag der Stadtratsfraktion Weimar, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

13.07.23 –

...ist an jeden gedacht? Zu Recht steht dieser altbekannte Spruch in der Kritik. Und trotzdem scheint das die handlungsleitende Devise des Oberbürgermeisters und einiger Fraktionen im Stadtrat zu sein. Zumindest antwortete der Oberbürgermeister genau das, als wir erneut zur Hitzevorsorge in der Stadt nachfragten: jede*r solle auf sich selbst achten. Damit macht man es sich aber zu einfach. Die Hitzetage werden zunehmen, die Temperaturen steigen - wir müssen uns als Stadt darauf einstellen. Auch Kinder, Schwangere, Kranke oder Ältere sollen weiterhin am öffentlichen Leben teilnehmen können und nicht zu Hause bleiben müssen. Auch um den wichtigen Wirtschaftszweig Tourismus nicht zu gefährden, muss es in unserer Stadt Abkühlungsmöglichkeiten geben. Es reicht eben nicht, wenn jede*r an sich selbst denkt. Wir brauchen eine Stadtgesellschaft, die zusammenhält und auch die Schwächsten im Blick hat.

Daher hatten wir beantragt, die geplante Förderung für Balkonkraftwerke sozial gerecht zu gestalten und Menschen mit wenig Geld besonders zu fördern. Es ist erschreckend, dass dieses Ziel im Stadtrat nicht geteilt wurde. Was ist aus dem häufig betonten Anliegen geworden, dass die Energiewende sozial gerecht sein muss? Wenn nun eine niedrige Pauschalförderung für alle kommt, werden vor allem finanziell besser aufgestellte Haushalte profitieren – Menschen mit wenig Geld gucken erneut in die Röhre. Das ist nicht unser Anspruch. Wir finden: besser alle mitnehmen statt noch mehr ausgrenzen.


Für die Fraktion: Ann-Sophie Bohm

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