Weimars wirtschaftliche Zukunft liegt nicht in Gelmeroda

Rathauskurier, Ausgabe 7/2022, 03.08.2022 Beitrag der Stadtratsfraktion Weimar, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

21.07.22 –

Rathauskurier, Ausgabe 7/2022, 03.08.2022
Beitrag der Stadtratsfraktion Weimar, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

In der letzten Stadtratssitzung wurde durch das Engagement unserer Fraktion die Ausweisung eines Gewerbegebietes in Gelmeroda abgelehnt, denn wir kämpfen für eine nachhaltige Stadtentwicklung, die neue Wirtschaftskraft und kommunale Einnahmen da entstehen lässt, wo Weimar bereits stark ist.

70 Hektar verlorene Ackerfläche und die Zerstörung einer Landschaft, die schon Feininger begeisterte – das wäre der Preis des Gewerbegebiets Gelmeroda gewesen. Der von den Befürwortenden des Antrags erhoffte wirtschaftliche Erfolg hingegen hätte in den Sternen gestanden. Denn die bisherige Ansiedlungspolitik der Stadt ist viel zu beliebig. Was fehlt, ist eine Schwerpunktsetzung für Branchen, die  gute Jobs nach Weimar bringen – und auch hier Steuern zahlen.

Neben wirtschaftlichen sprechen auch ökologische Gründe gegen das Gewerbegebiet. Das Areal ist ein Kaltluftentstehungsgebiet, welches für das Mikroklima der Stadt gerade in Hitzesommern zunehmend an Bedeutung gewinnt. Seitens der EU steht die Aufforderung an die Kommunen, zunehmend weniger neuen Flächen zu versiegeln. Für die regionale Nahrungsmittelsicherheit benötigen Betriebe wie das Landgut Holzdorf ihre Flächen dringend selbst, auch im Zuge der gerade laufenden Umstellung auf Öko-Landbau.

Wir GRÜNE möchten junge Menschen in der Stadt halten und Tourismus-, Kultur- und Kreativwirtschaft, Hotellerie und Gastronomie, das Handwerk, den Handel und die Dienstleistungsbranche stärken. Das macht unsere Stadt lebenswerter, trägt schneller Früchte als Gewerbegebiete und vereint einen starken Wirtschaftsstandort mit dem Notwendigen des Umwelt- und Klimaschutzes.

Für die Fraktion: Daniel Schmidt

Kategorie

Demokratie und Gerechtigkeit | Rathauskurier