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03.02.22 –
Rathauskurier, Ausgabe 2/2022, 16.02.2022
Beitrag der Stadtratsfraktion Weimar, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Die öffentlichen Plätze Weimars sind Herzstücke unserer Stadt. Gerade in den letzten zwei Jahren, in denen eine Pandemie unser Leben kräftig umkrempelte, konnten wir das Verweilen an Frauenplan, Herderplatz und Co. besonders wertschätzen. Doch verlieren durch nächtliche Aufenthaltsverbote, Glas- oder Skateverbote immer mehr Plätze ihre Zugänglichkeit besonders für junge Weimarer*innen. Als Stadtratsfraktion sehen wir einerseits, dass Anwohner*innen berechtigte Sorgen aufgrund von entstehendem Lärm oder Müll haben. Andererseits darf Jugendkultur und Subkultur nicht weiter bagatellisiert und durch Verbote verdrängt werden. Wir sehen hier die Stadt in der Verantwortung, die Konfliktfälle moderierend zu bearbeiten und dort zu schlichten, wo es nötig wird.
Wir schlagen daher zweierlei vor: Zum einen soll eine „Nachtbürgermeister*in“ helfen, diese Nutzungskonflikte zu bearbeiten. Diese erste Ansprechperson für Bürger*innen und Partyszene hat im Konfliktfall zudem einen guten Draht zu Stadtverwaltung, Ordnungsbehörden und Streetworker*innen. Andere Städte machen mit einem Nachtbürgermeister schon seit Jahren gute Erfahrungen. Zum anderen brauchen wir eine mittelfristige Strategie für ein gelingendes Miteinander auf den öffentlichen Plätzen Weimars, die auf Verständigung und Prävention abzielt. Jenseits aktueller Diskussion und Verdrängung müssen wir fragen: Welche Orte eignen sich unter welchen Bedingungen für welche Nutzung, ob tagsüber oder nachts? Wir freuen uns, mit Ihnen dazu ins Gespräch zu kommen.
Kategorie
Demokratie und Gerechtigkeit | Kultur | Rathauskurier | Stadtentwicklung und Bauen