Anfragen und Anträge, Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, eingereicht zur Stadtratssitzung am 10.02.2021

26.01.21 –

Anfragen und Anträge, Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, eingereicht zur Stadtratssitzung am 10.02.2021

Datum 26.01.2021


Der Stadtrat beschliesst:

Anlässlich des 100. Jahrestages der Einführung des Internationalen Frauentages am 8. März 2021 und in Vorbereitung des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November, der sich 2021 zum 40. Mal jährt, beteiligt sich die Stadt Weimar an der Initiative „Rote Bank - Panchina Rossa“. Unsere Partnerstadt Siena kann dabei als Beispiel dienen.
Die Stadtverwaltung wird beauftragt, potentiell geeignete Örtlichkeiten im öffentlichen Raum und in öffentlichen Gebäuden zu benennen, an denen eine Rote Bank platziert werden kann und die Umsetzung auf den Weg zu bringen (z. B. Spendenaufruf anläßlich des Internationalen Frauentages).

Begründung:

Die WHO benennt Gewalt gegen Frauen als eines der größten Gesundheitsrisiken für Frauen weltweit, dennoch wird Gewalt an Frauen immer noch oft verharmlost und die Opfer mit ihrer Scham und Angst alleine gelassen. Hierauf aufmerksam zu machen und Frauen mit Respekt und Achtung zu begegnen ist das Anliegen der Aktion.

Bundesweit sind jedes Jahr ca. 115.000 Frauen von Partnerschaftsgewalt betroffen, d. h. mehr als 13 mal pro Stunde, 117 verloren 2019 deswegen ihr Leben. Diese Zahlen sind im Pandemiejahr 2020 noch einmal deutlich gestiegen. Auch in Weimar sind jährlich etwa 100 Frauen betroffen und etwa 120 dazugehörende Kinder. Unser Frauenhaus arbeitet an seiner Kapazitätsgrenze, fast wöchentlich müssen Betroffene wegen mangelnder Kapazitäten abgewiesen werden.

Das Projekt Panchina Rossa („Rote Bank“) wurde in Italien 2016 ins Leben gerufen und u. a. auch in unserer Partnerstadt Siena umgesetzt (z. Z. sieben Rote Bänke), um die Ablehnung jeglicher Gewalt gegen Frauen zu bekräftigen und sich an die Opfer von Femizid zu erinnern. Seit dem 8. März 2020 gibt es die erste Rote Bank in Deutschland in Potsdam. Die Kosten für die oftmals auch künstlerisch gestalteten Bänke, ausgestattet mit einem Hinweis auf den Hintergrund der Initiative, werden durch Spendengelder aufgebracht.

Und dann darf Platz genommen werden auf der Roten Bank - wer dies tut, setzt ein öffentliches Zeichen gegen Gewalt an Frauen.