Unglückliche Entscheidung zu neuem Schulleiter am Humboldtgymnasium

Bündnisgrüne Stadtratsfraktion kritisiert BildungsministerinPressemitteilung, Stadtratsfraktion Weimar

03.08.16 –

Bündnisgrüne Stadtratsfraktion kritisiert Bildungsministerin
Pressemitteilung, Stadtratsfraktion Weimar

"Das Humboldtgymnasium hat nach sieben Jahren Hängepartie endlich einen Schulleiter, das ist das Gute an der getroffenen Entscheidung," erklärt Fraktionsvorsitzender Andreas Leps für die grüne Stadtratsfraktion. "Mehr Gutes können wir an der Entscheidung aber nicht erkennen. Über die Köpfe aller Beteiligten hinweg - SchülerInnen, Eltern und Lehrerschaft sowie des Schulträgers - einen neuen Schulleiter zu berufen, zeugt mindestens von einem schlechten Stil der Bildungsministerin. Es führt aber auch die gesetzlich verbrieften Beteiligungsrechte ad absurdum." "Der Eindruck einer Obrigkeitsentscheidung, zumal einer einsamen, drängt sich regelrecht auf", wie Leps betont.

Nicht nachvollziehbar ist die Entscheidung auch deshalb, weil der Betreffende sich vorher auch in Jena am Angergymnasium beworben hatte, und dort ebenso einstimmig abgelehnt worden war. Eine Erklärung warum er nun für Weimar berufen wurde und bspw. nicht für Jena, obwohl die Situation an den Schulen - beide längere Zeit ohne Leitung - vergleichbar ist, gibt es offenbar nicht.

Man mache die Rechnung ohne den Wirt, bedauert auch die grüne Stadträtin Heidemarie Kästner, die dem städtischen Bildungsausschuss angehört. "Wie soll so eine von gegenseitigem Respekt getragene Zusammenarbeit funktionieren?" fragt Kästner. Konflikte, Demotivationen und ein nachhaltig getrübtes Schulklima seien zu befürchten. "Darunter leiden am Ende die Schülerinnen und Schüler und die Unterrichtsqualität", befürchtet Kästner.

"Wir hoffen, das das Ministerium insbesondere während der Probezeit des neuen Leiters die Situation am Humboldtgymnasium genau beobachtet und ggf. rechtzeitig handelt," so Leps abschließend. "Alle Beteiligten müssen notgedrungen zu einem professionellen Umgang miteinander finden, damit nicht die Schülerinnen und Schüler darunter leiden. Den Einstieg in das neue Schuljahr hat das Ministerium mit der Art und Weise aber erstmal vermasselt."

V.i.S.d.P. Benjamin Fröhlich