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22.03.21 –
Rede, Stadtratssitzung, 22.03.2021
Jan Kreyßig für die Stadtratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Sehr geehrter Herr Vorsitzender, Herr Oberbürgermeister, meine Damen und Herren,
ich bringe die grünen Anträge "Errichtung einer Fahrradstation am Bahnhof" sowie "Eine Regio S-Bahn für die Thüringer Städtekette" jetzt kurz gebündelt ein.
Weimar ist eigentlich eine ideale Fahrradstadt. Persönlich wohne ich seit 18 Jahren am Stadtring und in meiner Familie heißt es immer gerne: Man ist mit dem Rad überall in 5 bis 10 Minuten.
Oft sogar schneller als mit dem Auto. Nur hat die Radinfrastruktur in Weimar wahrlich noch Luft nach oben, und wir Grünen arbeiten intensiv daran, dass es hier vorangeht.
Im aktuellen Haushalt stehen mehr Geld für die Umsetzung des Radverkehrskonzepts sowie erste Mittel für eine Fahrradstraße. Hier gilt unser Dank den am Kompromiss beteiligten Stadtratsfraktionen und dem Oberbürgermeister, dass sie unserer Initiative gefolgt sind.
Auch doppelt so viel Geld für Radabstellanlagen wie ursprünglich vorgesehen steht im HH: allerdings werden diese nicht am Weimarer Hauptbahnhof errichtet.
Am Bahnhof als zentralem Knotenpunkt des öffentlichen Nahverkehrs brauchen wir auch mehr als bloß ein paar Anlehnbügel: Am besten wäre ein kleines Fahrradparkhaus wie in Erfurt, mindestens aber ein zweiter, überdachter Abstellbereich.
Denn wer schon mal versucht hat, sein Rad dort oben anzuschließen, weiß, warum das notwendig ist. Weimar beteiligt sich hier schon an einer Potentialanalyse im Rahmen der AG Fahrradfreundliche Kommunen und ist mit der Bahn im Rahmen der Bike+Ride-Offensive im Gespräch.
Wir danken dem Oberbürgermeister für die Übernahme unseres Antrags, der auf eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn und auf hohe Fördermittel setzt.
Wir danken auch für die Übernahme des Antrags "Eine Regio-S-Bahn für die Thüringer Städtekette im 15-Minuten-Takt", der übrigens auch in einigen Stadträten unserer Nachbarstädte aktuell in ganz ähnlichem Wortlaut diskutiert wird und teilweise schon verabschiedet wurde.
Denn alle Städte an der so genannten Perlenkette zwischen Eisenach und Gera haben ein Interesse an einem viertelstündlichen, S-Bahn-ähnlichen Regiotakt, der im besten Falle den Pendlerverkehr von der Straße stärker auf die Schiene verlagert und damit auch die Parkraum-Situation in unserer Innenstadt entspannt.
Mal ganz abgesehen von einer besseren Vernetzung im Schienenpersonennahverkehr, dessen Nahverkehrsplan Ende 2022 ausläuft und derzeit fortgeschrieben wird. Manch eine Pendlerin lässt ihr Fahrrad auch am Bahnhof stehen, womit sich wieder der Kreis zur erweiterten Fahrradstation schließt.
Man nennt das im Fachjargon auch die "Verknüpfung in intermodalen, umweltfreundlichen Verkehrsnetzen". In Richtung Erfurt ist der 15-Minuten-Takt zumindest in Form von mindestens 4 Zugverbindungen pro Stunde bereits gegeben, wie einer Stellungnahme der Stadt zu entnehmen war.
In Richtung Jena ist das noch nicht der Fall: Mit diesem vom OB übernommenen Antrag machen wir als Stadt jetzt Druck auf die Landesregierung. Und das ist richtig so!
Vielen Dank!
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