Kompostanlage in Umpferstedt: Bioabfall zu Biogas - Weimar muss handeln

Pressemitteilung, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Weimarer Stadtrat, 18.11.2020

18.11.20 –

Pressemitteilung, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Weimarer Stadtrat, 18.11.2020

Dass an der Kompostanlage in Umpferstedt Handlungsbedarf besteht, ist nicht neu. So befasste sich 2018 und 2019 der Bau- und Umweltausschuss mit der Zukunft der Kompostanlage. Mittels eines Gutachtens wurden verschiedene Wege aufgezeigt und Maßnahmen empfohlen. Das zuständige Dezernat hat begonnen, erste Maßnahmen umzusetzen. Es wurde beim Landesverwaltungsamt beantragt, die Kapazität der Anlage zu erhöhen, um die Wirtschaftlichkeit zu verbessern. "Es ist gut, dass die Stadtverwaltung erste Maßnahmen ergreift. Allerdings muss das Tempo erhöht werden," schätzt Andreas Leps, Vorsitzender der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Weimarer Stadtrat ein,"damit uns andere hier nicht überholen.“
Eine wesentliche Unklarheit im Gutachten hat sich nämlich inzwischen geklärt: Es wird zeitnah eine Novelle der TA Luft geben, diese Technische Anleitung setzt den Rahmen für erlaubte Immissionen u.a. von Bioabfallanlagen. Diese Novelle liegt zur Beschlussfassung im Bundesrat und wird voraussichtlich im Frühjahr 2021 in Kraft treten. Damit steigt der Handlungsdruck zum Umbau der Kompostanlage in Umpferstedt.

Dazu hatte die grüne Fraktion einen Antrag in den Stadtrat eingebracht. "Unser Ziel bleibt es, dass unsere Bioabfallanlage eine Zukunft vor Ort hat“, erklärt Anton Brokow-Loga, grüner Stadtrat und Mitglied im Bau- und Umweltausschuss. „Sie sollte zu einer Biogasanlage weiterentwickelt werden, sodass möglichst wenig nutzbare Energie auch im Sinne des Klimaschutzes verloren geht. Eine Einhausung der gesamten Anlage würde auch die Fliegenplage, die vor allem Süßenborn quält, zurückdrängen."
"Die anvisierten Verhandlungen zu einer gemeinsamen Anlage mit benachbarten Städten und Kreisen, wie auch vom Gutachter empfohlen, sollten aktiver von der Stadtverwaltung geführt und nicht nur der Stadt Jena überlassen werden," so Brokow-Loga weiter. "Es geht hier auch um unsere Anlage, da sollten wir die Gespräche mit dem Weimarer Land, Jena oder dem Saale-Holzland-Kreis wesentlich selber führen."

Allerdings darf die Umsetzung nicht auf die lange Bank geschoben werden. "Wir werden auf laufende Berichte zur Thematik achten. Schließlich bietet sich hier die Chance, regionale Wertschöpfung, Arbeitsplätze vor Ort und Nachhaltigkeit miteinander zu verbinden", so Leps abschließend.

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