Kontroverse um das geplante Gewerbegebiet Gelmeroda – Wirtschaftspolitische Entscheidungen brauchen öffentliche Beteiligung

Pressemitteilung, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Weimarer Stadtrat, 12.07.2022

12.07.22 –

Pressemitteilung, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Weimarer Stadtrat, 12.07.2022

Fast 50 Gäste folgten  am Montag Abend der Einladung der bündnisgrünen Stadtratsfraktion in die Weimarer Notenbank, um sich über das geplante Gewerbegebiet in Gelmeroda auszutauschen. Unter den Anwesenden befanden sich neben den GRÜNEN-Stadträten Carsten Meyer, Martin Kranz, Andreas Leps und Daniel Schmidt auch die Ortsteilbürgermeisterinnen der betroffenen Ortsteile Gelmeroda und Possendorf Veronika Majewski und Viola Seel, die Vorstandsvorsitzende des Landgut Weimar Sylvia Gengelbach sowie Vertreterinnen und Vertreter von BUND, GRÜNER LIGA und NABU.

Nach einem kurzen Input zur Sachlage gab es eine rege Diskussion, die die zahlreich anwesenden Bewohnerinnen und Bewohner der betroffenen Ortsteile nutzten, um ihrem Ärger Luft zu machen. Grundsätzlich in Frage gestellt wurde von allen am Gespräch Beteiligten die Frage, ob ein weiteres Gewerbegebiet in Weimar in Anbetracht von Fachkräftemangel, Wohnungsnot, Klimakrise und globaler Nahrungsmittelknappheit überhaupt noch Sinn ergibt. Es wurde deutlich, dass sich insbesondere die betroffenen Ortsteilräte durch die Stadtverwaltung nicht rechtzeitig und hinreichend in die Planungen mit einbezogen fühlen. Innerhalb kürzester Zeit haben deshalb in Gelmeroda rund 300 der ca. 400 Bewohnerinnen und Bewohner auf einer Unterschriftenliste gegen die Pläne der Stadtverwaltung unterschrieben.

Daniel Schmidt wiederum betonte, dass sich auch die Stadträtinnen und Stadträte nicht hinreichend und nur einseitig seitens der Stadt informiert fühlen: „Von den Nöten der Einwohnerinnen und Einwohner erfahren wir heute zum ersten Mal – im Sinne der Transparenz hätte die Stadtverwaltung uns in den Ausschüssen über deren Widerstand gegen das Gewerbegebiet informieren müssen. Was wir jetzt brauchen, sind keine übereilten Entscheidungen, sondern eine öffentliche Diskussion darüber, welche Form der wirtschaftlichen Entwicklung wir uns für Weimar wünschen und ob ein neues Gewerbegebiet dafür überhaupt notwendig ist."

Carsten Meyer bekräftigt: „Keinesfalls darf eine Standortentscheidung über die Köpfe der betroffenen Bürgerinnen und Bürger hinweg gefällt werden. Wir brauchen im Vorfeld eine öffentliche Debatte. Ein Beschluss schon in der Stadtratssitzung am 13.7. wird der aktuellen Lage nicht gerecht.“

Die Einwohnerrinnen und Einwohner  der betroffenen Ortsteile bedankten sich bei den GRÜNEN für ihre Initiative und haben für die kommende Zeit weitere Proteste angekündigt.

 

 

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