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17.02.21 –
Pressemitteilung, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Weimarer Stadtrat, 17.02.2021
Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Weimarer Stadtrat zum Einsturz der Hetzerhalle:
"Gestern ist die große Hetzerhalle in Weimar-Nord zusammengestürzt, unter der Schneelast kollabiert. Damit hat die Stadt Weimar ihr letztes Baudenkmal der Industriekultur verloren. Diese Tragödie hätte verhindert werden können und müssen", so Andreas Leps, Vorsitzender des Bau- und Umweltausschusses.
"Vor genau vier Jahren wurde ein Sachverständiger mit der Prüfung zur Beurteilung des Zustandes der Hetzerhalle beauftragt. Dadurch wurde bekannt, dass die Tragfähigkeit der Halle bei einem 'durchaus befriedigender Bauzustand' um 35 Prozent vermindert war. Einen Antrag der Bündnisgrünen in der damaligen Stadtratskoalition mit CDU und weimarwerk Bürgerbündnis im Mai 2017 wurde damals vom Oberbürgermeister übernommen – damit war der Auftrag klar definiert: die Hetzerhalle als eines der letzten Industriedenkmale Weimars sollte eine Zukunft haben. Diesen Auftrag hat die Stadtverwaltung über Jahre ignoriert - und die Hetzerhalle bis zum Einsturz verfallen lassen."
"Zum Denkmalschutz hätte es u.a. gehört, das Dach der Hetzerhalle vom immer schwerer werdenden Schnee zu befreien. Das Nichthandeln der Verwaltung ist grobe Fahrlässigkeit, die an Vorsatz grenzt. Angesichts des über Jahre mangelnden Bauunterhalts war der Einsturz leider nur eine Frage der Zeit."
"Schon auf dem Gelände der Alten Feuerwache war vor kurzem eine bedeutende Hetzerhalle Weimars eingestürzt, nun liegt auch die letzte größere in Trümmern. Ist das die Art der Stadt, mit Baudenkmälern umzugehen? Das ist nicht nur eine Blamage für die Stadt Weimar als Standort der Kultur und der Baukunst, sondern auch für das Andenken des weltberühmten Ingenieurs Hetzers," schließt Andreas Leps.
Kategorie
Kultur | Pressemitteilung Grüne Fraktion Weimar | Stadtentwicklung und Bauen
Im Mai 2007 wurden die ersten drei Stolpersteine in Weimar verlegt. Unser Kreisverband hat damals die Patenschaft für einen weiteren Stolperstein, der im folgenden Jahr am 7. Mai in Weimar verlegt wurde, übernommen. Dieser erinnert an Richard Kohlmann (Carl-von-Ossietzky-Straße 18), den ersten Bürger Weimars, der 1937 im KZ Buchenwald ermordet wurde.
2018 beschloss der Vorstand unseres Kreisverbandes für die Verlegung eines weiteren Gedenksteins Pate zu stehen. Dieser wurde am 16. August 2021 zum Gedenken an Karl Sachs, den jüngsten Sohn des Gründers des Weimarer Kaufhauses Sachs & Berlowitz in der Schillerstraße 17-19, vor seinem letzten Wohnort in Weimar in der Brucknerstraßee 11 verlegt, jedoch zu unserem großen Entsetzen noch in der darauffolgenden Nacht gestohlen (s. TA vom 19. August 2021). Ein Ersatz konnte zum Glück sogleich angefertigt werden.