Mensch, Tier und Umwelt schützen: Ein zentrales Feuerwerk für Weimar

Anträge und Anfragen zur Stadtratssitzung am 29.1.25

16.01.25 –

Antragstext: Der Stadtrat möge beschließen:

 

  1. Die Stadt Weimar richtet künftig zu Silvester ein zentrales Feuerwerk aus mit dem Ziel, dass möglichst viele Weimarer Bürger*innen auf eigene Feuerwerke verzichten. Dabei soll auch regelmäßig geprüft werden, inwiefern Alternativen wie Drohnen- oder Lasershows zum Einsatz kommen können.

  2. Der Oberbürgermeister wird gebeten, erneut alle Möglichkeiten zu prüfen und auszuschöpfen, um den privaten Pyrotechnikeinsatz zu Silvester weiter zu reduzieren, beispielsweise durch Kontrollen der gesetzlichen Tabuzonen u. a. um Altenheime und Kirchen sowie durch Ausweitung von Feuerwerksverbotszonen.

 

Begründung:
 

Tonnenweise Müll, drastisch erhöhte Luftverschmutzung durch Feinstaub, Lärmbelästigung, Gesundheitsgefahren für beeinträchtigte Menschen, Haus- und Wildtiere in Panik, verängstigte traumatisierte Kriegsgeschädigte, Krawalle und Angriffe auf Einsatzkräfte und Ersthelfende, Tote, Verletzte und überfüllte Notaufnahmen: es gibt viele Gründe, warum Feuerwerk und insbesondere Böllern an Silvester kritisch gesehen werden kann.

Auch in Weimar kam es immer wieder zu schweren Verletzungen, schwerer Sachbeschädigung beispielsweise an historischen Brunnen oder Angriffe mit Pyrotechnik auf Sicherheitskräfte. Kein Wunder, dass laut einer neuen INSA-Befragung 58 % ein bundesweites Feuerwerksverbot befürworten.

Jüngst haben gut zwei Millionen Menschen die bundesweite Petition der Gewerkschaft der Polizei für ein „Böller-Verbot“ unterzeichnet. Die Kommunen sind dabei nur begrenzt handlungsfähig, wenn es um die Reduzierung von Feuerwerkseinsatz an Silvester geht. Gerade deswegen sollte jede Handlungsmöglichkeit genutzt werden. In einigen deutschen Städten hat sich neben der Einrichtung von „Böller-Verbotszonen“ auch die Ausrichtung von zentralen Feuerwerken oder Alternativangeboten bewährt, um Menschen den Ausstieg aus dem privaten Feuerwerk zu erleichtern und trotzdem ein Angebot für einen bunten Jahreswechsel zu machen.

Diesen Weg sollte auch Weimar gehen und gleichzeitig alle Möglichkeiten ausschöpfen, das umweltschädliche und extrem gefährliche Böllern deutlich zu reduzieren.

 

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Stolpersteine

Im Mai 2007 wurden die ersten drei Stolpersteine in Weimar verlegt. Unser Kreisverband hat damals die Patenschaft für einen weiteren Stolperstein, der im folgenden Jahr am 7. Mai in Weimar verlegt wurde, übernommen. Dieser erinnert an Richard Kohlmann  (Carl-von-Ossietzky-Straße 18), den ersten Bürger Weimars, der 1937 im KZ Buchenwald ermordet wurde.
2018 beschloss der Vorstand unseres Kreisverbandes für die Verlegung eines weiteren Gedenksteins Pate zu stehen. Dieser wurde am 16. August 2021 zum Gedenken an Karl Sachs, den jüngsten Sohn des Gründers des Weimarer Kaufhauses Sachs & Berlowitz in der Schillerstraße 17-19,  vor seinem letzten Wohnort in Weimar in der Brucknerstraßee 11 verlegt, jedoch zu unserem großen Entsetzen noch in der darauffolgenden Nacht gestohlen (s. TA vom 19. August 2021). Ein Ersatz konnte zum Glück sogleich angefertigt werden.