GRÜNE: Keine Entwarnung für unser Museum!

Museum für Ur- und Frühgeschichte in Weimar droht weiterhin Aushöhlung Gemeinsame Pressemitteilung der Stadtratsfraktion und des Kreisverbandes BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Weimar, 25.09.2019

25.09.19 –

Museum für Ur- und Frühgeschichte in Weimar droht weiterhin Aushöhlung

Gemeinsame Pressemitteilung der Stadtratsfraktion und des Kreisverbandes BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Weimar, 25.09.2019

Am heutigen Mittwoch Mittag wurden auf dem Erfurter Petersberg "erste Ideen für ein Landesmuseum" für die Geschichte des Landes präsentiert. Ein Ergebnis ist demnach unter anderem ein Museum der Ur- und Frühgeschichte der Region, nicht mehr Thüringens, in Weimar.
"Damit wird klar: Für das Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens in Weimar gibt es keine Entwarnung", fasst Andreas Leps, Vorsitzender der bündnisgrünen Fraktion im Weimarer Stadtrat, der selber in Erfurt vor Ort war, die Veranstaltung zusammen. "Die einzige Gewissheit, die wir für Weimar mitnehmen, ist eine Äußerung der Abteilungsleiterin für Kultur in der Staatskanzlei: 'In Weimar wird es weiter eine Ausstellung geben.' Das ist sehr dünn." Laut Ministerpräsident sollen die authentischen Objekte am authentischen Ort verbleiben bzw. präsentiert werden. Auch auf Nachfrage äußerte er sich nicht dazu, welche Objekte dann in Erfurt gezeigt werden sollen. "Undeutlich bleibt weiterhin", so Leps, "wie auf nur 4000 qm Ausstellungsfläche die gesamte Geschichte Thüringens präsentiert werden soll."

"Unser Museum bleibt damit weiterhin bedroht," erklärt Ann-Sophie Bohm-Eisenbrandt, Weimarer Direktkandidatin für den Landtag, die aktuelle Situation. "Klar ist, das die museale Präsentation im Poseckschen Haus überarbeitet werden muss. Ein Konzept, so war zu hören, werde zusammen mit dem Senckenbergischen Forschungsinstitut erarbeitet. Das begrüßen wir ausdrücklich. Eine Verlagerung nach Erfurt allerdings, sei es auch nur eine teilweise, lehnen wir ab. Ein ausgehöhltes Museum der Ur- und Frühgeschichte der Region bietet keine dauerhafte Perspektive für einen lebendigen Teil der Weimarer Museumslandschaft. Hier müssen wir als Stadt aufmerksam und widerständig sein und ein zukunftsfähiges Konzept einfordern. Die notwendige Entwicklung des Petersbergs in Erfurt darf nicht zu Lasten Weimars und aller anderen Museen im Lande gehen. Dieser Preis ist zu hoch!" Offizielle Vertreter*innen der Stadt Weimar nahmen trotz Einladung an der Veranstaltung nicht teil.

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Gemeinsame Pressemitteilung Kreisverband und Fraktion | Kultur

Stolpersteine

Im Mai 2007 wurden die ersten drei Stolpersteine in Weimar verlegt. Unser Kreisverband hat damals die Patenschaft für einen weiteren Stolperstein, der im folgenden Jahr am 7. Mai in Weimar verlegt wurde, übernommen. Dieser erinnert an Richard Kohlmann  (Carl-von-Ossietzky-Straße 18), den ersten Bürger Weimars, der 1937 im KZ Buchenwald ermordet wurde.
2018 beschloss der Vorstand unseres Kreisverbandes für die Verlegung eines weiteren Gedenksteins Pate zu stehen. Dieser wurde am 16. August 2021 zum Gedenken an Karl Sachs, den jüngsten Sohn des Gründers des Weimarer Kaufhauses Sachs & Berlowitz in der Schillerstraße 17-19,  vor seinem letzten Wohnort in Weimar in der Brucknerstraßee 11 verlegt, jedoch zu unserem großen Entsetzen noch in der darauffolgenden Nacht gestohlen (s. TA vom 19. August 2021). Ein Ersatz konnte zum Glück sogleich angefertigt werden.