20.05.15 –
Der Deutsche Kulturrat e.V. ruft den Internationalen Tag der kulturellen Vielfalt zum Aktionstag gegen TTIP, CETA & Co. aus. Denn die gerade in Verhandlung befindlichen Freihandelsabkommen mit den USA und Kanada können die kulturelle Vielfalt in Bund und Land und auf kommunaler Ebene fundamental gefährden. Während bisher vielen nur die fatalen Auswirkungen der Freihandelsverträge im Bereich von Nahrungsmitteln und Industriegütern etwa geläufig sind, übersehen die meisten, dass nicht zuletzt auch Weimars Kultur durch TTIP bedroht ist - es geht um öffentliche Kulturförderung, um das europäische Urheberrecht, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, die vielen kleinen kulturwirtschaftlichen Betriebe.
"Das scheint vielen weit weg und vordergründig kein regionales Problem zu sein, aber die Folgen würden bis in unseren Alltag deutlich spürbar sein", so Ines Bolle, Sprecherin des Kreisverbandes von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Weimar. "Deshalb finden wir wichtig, dass die Weimarerinnen und Weimarer sich der Situation bewusst werden und die vielfältigen Informationsmöglichkeiten nutzen und vor allem mit ihrer Stimme gegen diese undemokratische Vorgehensweise protestieren". Dass öffentlicher Druck wirkt, ist eine gute Erfahrung aus den letzten Monaten, wo immerhin die EU-Kommission gezwungen wurde, ausgewählte Verhandlungsunterlagen zu veröffentlichen. "Deshalb liegt unser Augenmerk darauf, die Unterschriftenaktion der selbstorganisierten europäischen Bürgerinitiative weiter zu unterstützen, wo und wie wir nur können," meint Bärbel Fiedler, Vorstandsfrau des Kreisverbandes. "Das Ziel muss sein, die jetzigen Verhandlungen zu stoppen und auf transparenter Grundlage neu zu verhandeln.“ In der Geschäftsstelle des Kreisverbandes BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Burgplatz 5, liegen dafür Unterschriftenlisten und Informationsmaterial bereit.
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V.i.S.d.P. Ines Bolle
Kategorie
Demokratie und Gerechtigkeit | Kultur | Pressemitteilung Weimar KV
Im Mai 2007 wurden die ersten drei Stolpersteine in Weimar verlegt. Unser Kreisverband hat damals die Patenschaft für einen weiteren Stolperstein, der im folgenden Jahr am 7. Mai in Weimar verlegt wurde, übernommen. Dieser erinnert an Richard Kohlmann (Carl-von-Ossietzky-Straße 18), den ersten Bürger Weimars, der 1937 im KZ Buchenwald ermordet wurde.
2018 beschloss der Vorstand unseres Kreisverbandes für die Verlegung eines weiteren Gedenksteins Pate zu stehen. Dieser wurde am 16. August 2021 zum Gedenken an Karl Sachs, den jüngsten Sohn des Gründers des Weimarer Kaufhauses Sachs & Berlowitz in der Schillerstraße 17-19, vor seinem letzten Wohnort in Weimar in der Brucknerstraßee 11 verlegt, jedoch zu unserem großen Entsetzen noch in der darauffolgenden Nacht gestohlen (s. TA vom 19. August 2021). Ein Ersatz konnte zum Glück sogleich angefertigt werden.