Pressemitteilung: Weimarer Wohnungsmarkt strategisch aufstellen

26.05.25 –

Für viele Menschen ist es in Weimar schwer, eine Wohnung in geeigneter Größe und Ausstattung zu bezahlbaren Preisen zu bekommen. Besonders hart trifft es Familien mit Kindern. Der Wohnungsmarkt steht gleichzeitig vor großen Herausforderungen durch steigende Baukosten, schrumpfende Flächenverfügbarkeit, energetische Sanierungen sowie Spekulation mit Grundstücken oder Wohnimmobilien. Auch geänderte gesellschaftliche Anforderungen wie die steigende Zahl von Singlehaushalten, die älter werdende Bevölkerung, steigende Wohnfläche pro Kopf und das Bedürfnis nach gemeinschaftlichem Wohnen wirken sich auf den Wohnungsmarkt aus. Das zeigt: Ein planvolles Vorgehen ist notwendig, ein Wohnungsmarktkonzept kann dafür als Handlungsgrundlage dienen.

Das Wohnungsmarktkonzept Weimar galt jedoch nur von 2019 bis 2023. Schon 2023 fragte daher die Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN nach der Fortschreibung des Wohnungsmarktkonzepts. Damals antwortete Oberbürgermeister Kleine wörtlich: „Das aktuell geltende Konzept ist für den Zeitraum bis einschließlich 2023 erstellt und beschlossen worden. Für den Zeitraum 2024 bis 2028 ist das Konzept fortzuschreiben. Dieser Prozess soll im kommenden Jahr starten.“ (Quelle: 2023/247/F Große Anfrage: Wohnen in Weimar – bezahlbar, klimaneutral und gemeinschaftlich). Doch nichts dergleichen passierte. Nachdem auch im Haushalt 2025 kein Geld für die Fortschreibung eingeplant wurde, beantragte die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Weimarer Stadtrat die Erstellung eines aktuellen Wohnungsmarktkonzepts. In der Stadtratssitzung am 21.05.2025 wurde dieser Antrag dann im Stadtrat überraschend abgelehnt, nachdem zunächst zwei Fachausschüsse dem Antrag zustimmten.

Diesen Vorgang kommentiert Anton Brokow-Loga, Mitglied der Stadtratsfraktion: „Das Handeln des Oberbürgermeisters ist bitter für alle, die auf dringende politische Maßnahmen für den Weimarer Wohnungsmarkt angewiesen sind. Der Stadtrat verpasst die Chance, der Verwaltung einen klaren Auftrag zu erteilen, Handlungsgrundlagen für bezahlbares Wohnen in unserer Stadt zu erarbeiten. Wer mit einem veralteten Konzept arbeitet und dieses auch mit zwei Jahren Verspätung nicht fortschreibt, hat den Druck des Wohnungsmarkts für viele Menschen in Weimar nicht verstanden. Wir fordern die Stadtverwaltung auf, hier schnell zu liefern.“