Neue Eintrittspreise für Schwanseebad belasten Familien mit Kindern und Geringverdienende

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern sozialgerechten Eintrittspreis und niedrigschwellige Beschaffung der Karten Pressemitteilung, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Weimarer Stadtrat, 10.06.2020

10.06.20 –

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordern sozialgerechten Eintrittspreis und niedrigschwellige Beschaffung der Karten

Pressemitteilung, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Weimarer Stadtrat, 10.06.2020

Am 21. Juni soll das Freibad des Schwanseebads für die Öffentlichkeit wieder öffnen. Neben speziellen Maßnahmen für den Infektionsschutz gelten für diese Saison auch neue Eintrittspreise. Die bündnisgrüne Stadtratsfraktion kritisiert diese Preisstruktur scharf. „Grundsätzlich begrüßen wir die Wiedereröffnung des Schwanseebads sehr – nicht jedoch die neue Preisstruktur. Die neuen Eintrittspreise von 3 Euro pro Halbtagesticket gehen vor allem zu Lasten von Familien mit Kindern und Geringverdienenden. Denn ab sofort gelten keine Ermäßigungen mehr, auch 10-er- und Saisonkarten sind vorerst abgeschafft. Kinder und andere Ermäßigungsberechtigte zahlen nun deutlich mehr – für deutlich weniger Zeit im Bad. Angesichts des bei vielen womöglich ausfallenden Sommerurlaubs ist diese Entscheidung schon ein Schlag ins Gesicht der Familien in Weimar und Umgebung“, erklärt Ann-Sophie Bohm-Eisenbrandt, Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Familien- und Sozialausschuss.

„Es gibt aus unserer Sicht keine sinnvolle Begründung, warum die neuen Eintrittspreise so stark von den sonst geltenden abweichen und Standardpreise für alle gelten. Auch bei Onlinebuchungen muss die Berücksichtigung von Ermäßigungen möglich sein! Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion im Stadtrat und dem deutlich geäußerten Wunsch, Familien beim Eintritt ins Schwanseebad stärker finanziell zu entlasten, ist die neue Preisstruktur absolut unverständlich. Unklar ist bisher auch, ob der neue Standardpreis auch für Kinder unter 6 Jahren gilt. Wir haben daher eine Anfrage im Stadtrat eingereicht, um die Hintergründe zu klären. Wir appellieren gleichzeitig eindringlich an die Stadtwirtschaft, die Preisstruktur noch einmal zu überdenken und wenigstens ermäßigte Eintrittskarten wieder anzubieten. Nur so kann der Besuch des Bades in Weimar sozial gerecht gestaltet werden.“

"Für problematisch halten wir auch die ausschließliche Möglichkeit des Erwerbs von Eintrittskarten online. Damit werden all jene schon von einem Erwerb von Eintrittskarten ausgeschlossen, die über kein internetfähiges Gerät verfügen. Das betrifft vor allem ältere Personen und erneut finanziell schwächere. Ein Kauf von Tickets an einem Automaten, der an das Online-System angeschlossen ist, stellt eine niedrigschwellige Lösung dafür dar - dies muss ermöglicht werden, um nicht von vornherein Menschen auszuschließen," so Ann-Sophie Bohm-Eisenbrandt abschließend.

Hintergrund: Während dieser Saison sollen neue Eintrittspreise für das Freibad gelten. So sollen ab sofort lediglich Halbtagestickets für 3 Euro erhältlich sein, Ermäßigungen, 10-er- oder Saisonkarten gibt es nicht. Bisher kostete eine Tageskarte für das Freibad für Erwachsene 4 Euro, für Kinder 2,50 Euro. Kinder unter 6 Jahren mussten bisher 1,50 € zahlen. Dafür stand ihnen ein ganzer Badetag zur Verfügung.

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Bildung und Soziales | Demokratie und Gerechtigkeit | Pressemitteilung Grüne Fraktion Weimar

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