Besser als nichts

Ein nüchterner Blick auf die gestern vorgestellte Entwurfsplanung für den Sophienstiftsplatz Gemeinsame Pressemitteilung, Stadtratsfraktion und Kreisverband BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Weimar, 20.03.2019

20.03.19 –

Gemeinsame Pressemitteilung, Stadtratsfraktion und Kreisverband BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Weimar, 20.03.2019

Einen nüchternen Blick werfen Fraktion und Vorstand von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN auf die gestern vorgestellte Entwurfsplanung für den Sophienstiftsplatz. "Besser als nichts", kommentiert der Stadtrat und stellv. Vorsitzende des Bau- und Umweltausschusses, Jan Kreyßig, die verfeinerten Pläne, die nach dem knappen Ratsbeschluss gegen einen "Shared Space", also den gleichberechtigt geteilten Verkehrsraum, entstanden sind. Der große Wurf habe mit den vielen Ampeln und dem Vorrang für den KfZ-Verkehr aber nicht gelingen können, so Kreyßig. Immerhin gebe es einige Verbesserungen im Detail: etwa der mit Furten abgesicherte Bypass für Radfahrer*innen entlang des DNT, die Einfädelung des Radverkehrs in die Kreuzung aus Richtung H.-v.-Fallersleben-Straße oder die Verkehrsberuhigung am Ausgang der Hummelstraße. An all diesen Begegnungsstellen gilt: "Sie funktionieren nur mit gegenseitiger Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmenden bei angepasster Geschwindigkeit", betont Kreyßig.

Weiterhin bleiben die Risiken für Radfahrer*innen beim Kreuzen der Fahrspuren, um auf die neu geplanten Radstreifen zu gelangen. "Es fehlt eine durchgängige, sichere Führung des Radverkehrs über die komplexe Kreuzung", merkt die grüne Vorstandssprecherin Ines Bolle dazu kritisch an. "Wir haben es hier wieder mit Flickwerk zu tun, wie an vielen anderen Stellen in der Stadt auch."

Künftig müsse die Verkehrsführung in Weimar ganzheitlicher gedacht werden und endlich Abschied von der ausschließlich autogerechten Stadt genommen werden. Positiv äußern sich BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN über den Rückbau des Straßenraums um ein Drittel zugunsten von begrünten Plätzen mit mehr Aufenthaltsqualität. "Der öffentliche Raum muss viel stärker ein Platz für die Menschen werden und weniger für die Autos", so Bolle abschließend.

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