PISA, Weimar und Carl Zeiss

07.12.23 –

Liebe Leserinnen und Leser,
die Ergebnisse der internationalen Schulleistungsuntersuchung (PISA-Studie) zeigen die Defizite des deutschen Schulsystems erneut klar: Der Bildungsabschluss der Kinder hängt stärker als anderswo von Status und Einkommen der Eltern ab. Unser stark gegliedertes Schulsystem sortiert viel zu viele Kinder und Jugendliche viel zu zeitig aus, behindert dadurch ihre Entwicklung und nimmt ihnen Chancen. Das kann so nicht weitergehen. Der Blick zum europäischen PISA-Spitzenreiter Estland zeigt den Schlüssel zum Erfolg: längeres gemeinsames Lernen. Das schafft Chancengerechtigkeit, von der alle profitieren.

Deswegen setzen wir auch in Weimar auf längeres gemeinsames Lernen. Unsere Fraktion hat 2017 den Antrag eingereicht, der die Bildung einer Thüringer Gemeinschaftsschule in Weimar-West ermöglicht hat, dank einer knappen progressiven Mehrheit im Stadtrat. Die Entwicklung der heutigen TGS Carl Zeiss ist ein Paradebeispiel dafür, wie eine Schule vom Schritt zur Gemeinschaftsschule profitieren kann: Gemeinsames Lernen nimmt alle Kinder mit, stärkt ihre Fähigkeiten und befähigt zu starken Leistungen. Selbstverständlich braucht diese Schule nun eine gymnasiale Oberstufe, um auch dort ein Abitur ablegen zu können. Hier geht es um Chancengerechtigkeit im Schulsystem für alle. Eine Rückabwicklung der TGS lehnen wir klar ab.
Wir wollen vielmehr jeder Schule in Weimar die Entwicklung zu einer Gemeinschaftsschule ermöglichen und so durch längeres gemeinsames Lernen beste Möglichkeiten für alle Kinder schaffen. Es gilt: Kinder und Jugendliche sind unser Kapital.

Wir wünschen Ihnen frohe Feiertage und einen erfolgreichen Start in das neue Jahr.

Für die Fraktion: Andreas Leps