14.05.2010: Flaschenverbot zum Zwiebelmarkt ist der falsche Ansatz

Um den Glasbruch auf dem Zwiebelmarkt einzudämmen, will die Stadtverwaltung dieses Jahr am Zwiebelmarktwochenende das Mitführen von Glasflaschen in der gesamten Innenstadt verbieten. Ebenso wird ein Verbot des Verkaufs von Getränken in Gläsern erwogen. "Das Verbot ist rechtlich fragwürdig", sagt Andreas Leps, Mitglied der Grünen Stadtratsfraktion. "Eventuell ist es sogar ein Eingriff in die Handelsfreiheit", so Leps weiter.

Ungeklärt ist auch, wie Innenstadtbewohner die Getränke kaufen wollen, dies dann am Zwiebelmarktwochenende tun sollen. Werden diese gleich verhaftet, wenn sie aus dem Laden treten oder von außerhalb in die Innenstadt kommen? Außerdem wird das nur dazu führen, dass die Bierflaschen nicht in der Innenstadt gekauft werden, sondern auf Läden außerhalb ausgewichen wird.

"Mit einer solchen Regelung wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen", stellt Leps fest. "Vielleicht denkt die Stadtverwaltung mal über kreative Lösungen nach?" Wie wäre es denn mit der Einrichtung einer zentralen Sammelstelle für Altglas? Dort könnten Mitarbeiter der Stadtreinigung leere Flaschen für einen erhöhten Pfand von z.B. 30 Cent zurücknehmen. Die dadurch erhöhten Kosten können durch den geringeren Aufwand bei der Entsorgung ausgeglichen werden. Ergänzend ist es auch möglich, die Strafen für die illegale "Entsorgung" der Flaschen per  Verordnung für dieses Wochenende zu erhöhen.

Vor allem mahnen Bündnis 90/DIE GRÜNEN die konsequente Umsetzung jedweder Verordnung an. "Den Glasbruch sehen wir auch als Problem, die Herangehensweise der Beigeordnetenversammlung ist allerdings die Falsche. Mit unserem, zugegeben ungewöhnlichen Alternativvorschlag, mit dem wir vor allem die Verwaltung zu mehr Kreativität anregen wollen, wird nicht der Einzelhandel in der Innenstadt einseitig  geschädigt, sondern positive Anreize für die Konsumenten geschaffen.", resümiert Andreas Leps.