12.04.2001: Gedenken nur noch mit schwarzem Anzug und Krawatte?

Madeleine Henfling und Stefanie Dolling kritisieren Diskriminierung von
Mario Lange

Am 66. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald kam es auf dem Gedenkstättengelände in Buchenwald seitens der Thüringer Polizei zu einem fragwürdigen Vorfall, den sowohl die Landessprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Thüringen, Madeleine Henfling, als auch die Kreissprecherin der Weimarer Bündnisgrünen, Stefanie Dolling, aufs heftigste kritisieren.
Mario Lange, seit Jahren aktives Mitglied im Bürgerbündnis gegen Rechts (BgR) in Weimar, wurde aufgrund seiner legeren Kleidung vom Sicherheitsdienst und von der Kripo des Gedenkstättengeländes verwiesen.

"Es ist absurd, Menschen aufgrund ihrer Kleidung daran zu hindern, an einer Gedenkveranstaltung teilzunehmen. Gerade in dem Zusammenhang, dass sowohl die Opfer des Nazi-Regimes als auch alle demokratischen Kräfte immer wieder dazu aufrufen, dass wir uns gemeinsam gegen neonazistisches und menschenverachtendes Gedankengut zur Wehr setzen müssen. Wie kann es also möglich sein, dass Mario Lange von der gestrigen Veranstaltung ferngehalten wurde? Ist ein Gedenken jetzt nur noch mit schwarzem Anzug und Krawatte möglich?", fragt Madeleine Henfling, Landessprecherin, nachdrücklich.

"Mario Lange ist seit Jahren im Weimarer Bürgerbündnis gegen Rechts aktiv. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN arbeiten gerne mit dem BgR zusammen und danken den Mitgliedern des BgR für ihre kontinuierliche Arbeit. Ich schäme mich für das Vorgehen der Thüringer Polizei und fordere ausdrücklich, dass die Beamten sich bei Mario Lange entschuldigen.
Dieses diskriminierende Vorgehen ist aus unserer Sicht nicht akzeptabel", betont Stefanie Dolling, Kreissprecherin Weimar.

Sowohl der Landesverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN als auch der Kreisverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Weimar fordern die Thüringer Polizei auf, sich für dieses diskriminierende Verhalten bei Mario Lange zu entschuldigen und hoffen, dass so ein Fauxpas nicht wieder vorkommt.