Bündnis 90/DIE GRÜNEN: Hat die Bahn Weimar nur dreist hingehalten? Carsten Meyer: Rolle des Thüringer Verkehrsministers wird hinterfragt

Nun ist es also amtlich: Für Weimar wird sich nichts ändern: Keine weiteren ICE-Halte, keine Verbesserungen in Sicht, Weimar bleibt abgehängt“, kommentiert Stefanie Dolling, Sprecherin des Weimarer Kreisverbandes von Bündnis 90/DIE GRÜNEN die Nachrichten, die der Beauftragte der DB AG für Thüringen, Volker Hädrich im Rathaus überbracht hat.

Leider mußte damit gerechnet werden: Die Abhängung Weimars mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2010 wurde auch im April letzten Jahres bekannt. „Es darf daher wohl vermutet werden, daß der Plan der Bahn, nichts zu Gunsten von Weimar ändern zu wollen, schon gefaßt war, als Herr Hädrich Weimar am 13.04. zuletzt besucht hat. Zu seinen Gunsten vermuten wir, daß er davon nur schlicht nichts wußte“, erklärt Stefanie Dolling weiter. “Ansonsten müßte man wohl zu dem Schluß kommen, daß die Bahn die Stadt Weimar schlicht dreist hingehalten hat. Unglaublich, wenn es nicht so traurig wäre. Bei welcher anderen Firma demonstriert die Kundschaft schon dafür, daß sie ordentlich bedient wird ?“

Natürlich wird die Bahn einige Gründe finden, weshalb Weimar nicht mehr angefahren werden kann. Unterm Strich steht aber: Schuld ist allein die Deutsche Bahn selber: Sie hat die Züge bestellt und abgenommen, die ihnen jetzt so große Probleme bereiten.

Carsten Meyer, Mitglied im Kreisvorstand der Weimarer BündnisGrünen und Landtagsabgeordneter, stellt die Frage nach der Verantwortung des Thüringer Verkehrsministers, Christian Carius in den Vordergrund:
“Es ist kein Wunder, daß in Riesa mit 34000 Einwohnern weiterhin Fernverkehrszüge halten, die in Weimar längst durchfahren. Der sächsische Verkehrsminister hat sich eindeutig positioniert - zugunsten seiner Städte. Das hat Herr Carius ja offenbar auch: Weimar ist für ihn nur eine Erfurter Randlage.“ Sollte ihm wirklich egal sein, in welchen Städten Thüringens der ICE nicht mehr hält?

Der verfehlten Thüringer Verkehrspolitik wird im Landtag nachzugehen sein“, kündigt Meyer weitere Schritte an.