ATOMKRAFT IST IRRWEG – Bundesregierung verkauft 10 Jahre GAU-Risiko für 2,3 Mrd Euro

Für 2,3 Milliarden Euro aus einer Brennelemente-Steuer verlängert Frau Merkel das Risiko eines Atomunfalls in Deutschland um zehn Jahre. Ein Unfall, wie in Tschernobyl in einem deutschen Atomkraftwerk würde ca. 5.000 Milliarden Euro Schaden anrichten.


„Die Unfähigkeit von Vattenfall im AKW Krümmel einen Transformator zu reparieren, hat das Risiko eines Atomunfalls auch in Deutschland eindrücklich vor Augen geführt", sagt Sebastian Pfütze, Sprecher des KV Weimar. „Auch das ständig wiederholte Argument, dass deutsche AKW besonders sicher sind, ist falsch. Nicht die Nationalität der Betreiber, sondern nur das Alter und die Qualität der Wartung sind entscheidend für die Sicherheit. Zehn Jahre länger bedeuten zehn Jahre erhöhtes Risiko. Da gibt es kein Unterschied zu einem Auto - umso älter, umso höher die Wahrscheinlichkeit eines Totalausfalls."


Tschernobyl war das Ende der Atomenergie - seit 1986 stagniert die Atomindustrie weltweit. Im Jahr 1989 gab es 423 laufende Atomkraftwerke, bis 2002 stieg die Zahl um nur 21 auf dann 444, seitdem sinkt die Zahl der aktiven Atomkraftwerke kontinuierlich und ist im Moment bei 437.


Der deutsche Gesellschaftskompromiss bis zum Jahr 2022 aus der Atomenergie auszusteigen ist also nur ein gesetzlicher Rahmen für einen ohnehin laufenden Prozess. Für den notwendigen Umbau der Stromversorgung in Deutschland ist so ein verlässlicher Rahmen notwendig. Die Pläne der Bundesregierung die Laufzeiten der Atomkraftwerke zu verlängern, verunsichern alle Unternehmen, die in erneuerbare und effiziente Stromerzeugung investieren. Der erfolgreiche Ausbau der Stromerzeugung aus Wind und Sonne hat Deutschland zu einem Stromexportland gemacht - mehr Atomstrom bedeutet schon heute weniger Strom aus erneuerbaren Quellen. Auch Investitionen in effiziente Kraft-Wärme-Kopplung werden durch Atomstrom verhindert. Deshalb hat sich der Verband kommunaler Unternehmen gegen eine Laufzeitverlängerung ausgesprochen. Auch die Stadtwerke Weimar haben sich diesem Aufruf angeschlossen.


Die Bundesregierung verhandelt aber nur mit vier Unternehmen - alle anderen Interessen sind für schwarz-gelb nicht wichtig - rücksichtsloser kann Lobbypolitik nicht durchgesetzt werden.


Schon heute ist es möglich Strom für Industriestaaten zu 100% aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen. Ein Beispiel aus Dänemark wird in dem Film „Die 4. Revolution" von Herrmann Scher gezeigt.  


Aus aktuellem Anlass zeigt die Thüringer Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen diesen Film am 03.09.2010 um 18.00 Uhr im mon ami Weimar. Anschließend diskutieren:
Susanne Wienhold, Geschäftsführerin Stadtwerke Ilmenau,
Ralf Päßler, Stadtverwaltung Eisenach, verantwortlich für den Ausbau erneuerbarer Energien
Dirk Adams, MdL, Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, im Energieausschuss
Zum Thema: Ausbau erneuerbarer Energien schafft Arbeitsplätze in Thüringen 
Moderiert wird die Veranstaltung von Sebastian Pfütze, Vorstandssprecher KV Weimar.
Der Eintritt ist frei.
Gleichzeitig rufen wir dazu auf, sich an der Großdemonstration gegen die Atompolitik der Bundesregierung am 18.09.2010 um 13.00 Uhr in Berlin zu beteiligen. Wer mitkommen möchte und noch Fragen hat, braucht sich nur im Grünen Büro in Weimar bei Juliane zu melden, Telefon 902087.