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An 365 Tagen im Jahr, nicht nur zum Frauentag streiten Bündnis 90/DIE GRÜNEN auch in Weimar für die Gleichstellung der Geschlechter. Eine der ersten Forderungen, die die damalige Fraktion Bündnis 90/Neues Forum/Unabhängiger Frauenverband in der neu gewählten Weimarer Stadtverordnetenversammlung im Juni 1990 erhoben hat, war die Einführung einer Gleichstellungsbeauftragten in der Stadtverwaltung.
„Leider ist die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten immer noch so notwendig, wie sie es 1990 war", kommentiert Gabriele Herrmann, die stellvertretende Vorstandssprecherin. Der Frauenanteil in Stadtverwaltung und VHS beträgt zwar ca. 62%, bei leitenden Funktionen nur 45 %, bei Sekretärinnen aber 100%.
„Auch im Stadtrat sind wir es, die immer wieder die Männer in der Verwaltungsspitze mit dem Thema belästigen müssen, damit sich etwas bewegt", sagt Petra Streit, Stadträtin und Spitzenkandidatin der Weimarer BündnisGRÜNEN für die Stadtratswahl.
Bündnis 90/DIE GRÜNEN haben als einzige Partei eine Spitzenkandidatin, und 20 Frauen auf der Liste für den Stadtrat aufgestellt. „Und wir haben als einzige Fraktion einen männlichen Mitarbeiter. Also: Frauen, nutzt Euer Wahlrecht entsprechend" so Gabriele Herrmann weiter.
„Die Einkommensschere beträgt 22 %, allerdings bundesweit. Da aber Thüringen den traurigen Schluß in der Einkommensstatistik bildet, verdienen Frauen in Thüringen noch viel weniger als der bundesweite Durchschnitt, nämlich noch einmal 20% weniger", erläutert Gabriele Herrmann. „Der Fraueneuro, den wir am Frauentag verteilt haben, wäre als Thüringer Euro nur 62 cent wert. Die Folgen für die Sozialsysteme wie einen erheblichen höheren Anteil von Frauen bei der Altersarmut spüren wir."
Nach 90 Jahren Wahlrecht für Frauen ist der Kampf um Chancengleichheit also längst nicht vorbei. Frauen werden nur zweitklassig bezahlt, wert sind sie mindestens 100%.