12.03.2009: Bündnis 90/DIE GRÜNEN zur Radwegediskussion im Nördlichen Weimarer Land Neue Radwege für das Weimarer Land

Ja - das Weimarer Land hat ein großes Defizit an Radwegen. Und ja - die CDU herrscht in Thüringen seit fast 20 Jahren. Wie das zusammenpaßt? Die CDU ist nicht die Lösung, sondern das Problem.

Daher begrüßen Bündnis 90/DIE GRÜNEN das Engagement der Bürgerinnen und Bürger aus Berlstedt und Umgebung sehr.

„Fast 20 Jahre lang wurden Millionen und Abermillionen für Transitautobahnen im Wald verbaut. Fast 20 Jahre lang wurden Schnellbahnstrecken geplant und gebaut, die dazu führen werden, daß Städte wie Jena, Eisenach, Gotha und Weimar von Fernverkehr abgehängt werden. Andere Städte wie Gera und Apolda kennen diese Situation schon.

Wenn in diesen 20 Jahren nur 5% der Summe, die für Straßen verbaut wurden, für Radwege eingesetzt worden wären, hätten wir heute ein flächendeckendes und qualitativ hochwertiges Fahrradwegenetz nicht nur im Weimarer Land, sondern im ganzen Lande Thüringen," sagt Reiner Bode, Sprecher des Kreisverbandes Weimarer Land von Bündnis 90/DIE GRÜNEN.

Dabei gilt doch schon lange:

  • Radfahren ist für viele Menschen alltägliches und umweltfreundliches Mittel der Mobilität
  • Radfahren ist für viele Menschen lieb gewordene Freizeitbeschäftigung.
  • Rad-Tourismus ist ein nicht zu unterschätzender Faktor im Fremdenverkehr, der, das sagen alle Statistiken, neben dem Städtetourismus derzeit deutliche Zuwachsraten hat. Die Nutzerzahlen z.B. des Ilmradweges oder des Saale-Radweges wachsen seit Jahren.
  • Verkauf und Wartung von Fahrrädern bedeutet für nicht wenige Menschen Erwerbsarbeit.

„Da muß man sich schon fragen: Warum entdeckt die CDU jetzt plötzlich ihre Vorliebe für Radfahrer? Und die einzige Antwort darauf ist: Es ist Wahlkampf und der CDU gehen die Themen aus, also geht sie wildern", kommentiert Reiner Bode.

„Auch am Beispiel Weimar läßt sich zeigen, wieviel die CDU für Radwege tut: nichts", ergänzt Sebastian Pfütze, Sprecher des Weimarer Kreisverbandes. „Drei Jahre Druck und fünf Anfragen im Stadtrat brauchte es, um nur allein den Rastenberger Tunnel, ein wichtiges Nadelöhr für Radfahrer und Fußgänger, in das Blickfeld der CDU-Stadträte und ihres Dezernenten und damit zum Baubeginn zu treiben". „Wir haben viele leidliche Erfahrungen machen müssen: Radfahrer sind offenbar viel zu unbedeutend, um von der CDU wahrgenommen zu werden.

Tatsächlich bedeutet jedes Fahrrad in Weimar eine Autofahrt weniger. Fahrradfahren wird nicht durch Appelle ans Umweltbewusstsein gefördert, sondern vor allem durch bequeme und sichere Wege."

Ohne die Hilfe von Bürgerinitiativen wird es keine Fahrradwege geben, im Falle des Rastenberger Tunnels waren es z.B. die Mitarbeiter der Stadtwirtschaft und des Verwaltungsgerichtes, die Bündnis 90/DIE GRÜNEN in ihren Forderungen unterstützt haben.

„Neben einem integrierten und vernetzten ÖPNV-System für Weimar und das Weimarer Land, wofür wir Grünen ein fertiges Konzept haben, haben für uns sichere Wege zu den Schulen oberste Priorität. Was für Kinder sichere Radwege sind, gilt erst recht für Erwachsene. 20 Jahre CDU-Landesregierung haben das Weimarer Land und Weimar diesem Ziel leider nicht näher gebracht", sagt Bode abschließend.