Wer etwas will, findet Wege.

GRÜNE Fraktion: Planlosigkeit verhindert Erneuerung des Hermann-Brill-Platzes Pressemitteilung, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Weimarer Stadtrat, 04.08.2021

04.08.21 –

GRÜNE Fraktion: Planlosigkeit verhindert Erneuerung des Hermann-Brill-Platzes

Pressemitteilung, Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Weimarer Stadtrat, 04.08.2021

Im letzten Stadtrat fragte die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN nach den Plänen der Verwaltung für Vimaria-Stadion und Hermann-Brill-Platz. Die Antworten der Verwaltung sind ernüchternd.
„Kein Plan und keine Ahnung wie es weitergehen soll – das ist definitiv zu wenig,“ kommentiert Fraktionsvorsitzender Andreas Leps die Antwort. „Während für den Bereich des Vimaria-Stadions wenigstens noch Ansätze für Pläne und Werben um Fördermittel erkennbar sind, ist das für den Brill-Platz nicht der Fall. Dieser Mangel an Ideen ist dramatisch. Fehlendes Geld erklärt noch keine fehlende Vision“ so Leps weiter.

„Der Hermann-Brill-Platz liegt zu zentral und ist zu wichtig für die Stadtentwicklung, um ihn noch länger sich selbst zu überlassen. Der Verweis auf den Denkmalschutz ist nur ein Verpacken der eigenen Ideenlosigkeit. Wer genauer in die Vergangenheit des Platzes schaut, erkennt, dass die heutige Nutzung als versiegelter Parkplatz nicht im Sinne des Denkmalschutzes sein kann“, so Leps.

Angelegt war der Stadionvorplatz im Rahmen des „Kulturprojekt Weimar“ ursprünglich als Spiel- und Festwiese und wurde lange auch als solche genutzt. Nach der Eröffnung des Schwanseebades 1928 wurde auf dieser Fläche, dem heutigen Brill-Platz, eine Spielwiese von 130 m Länge und 60 m Breite angelegt. Im Norden und Süden wurde der Platz durch Lindenalleen eingefasst: während die südliche noch existiert, musste die nördliche später weichen. An den Längsseiten waren weitere Gebäude wie Turnhalle und Hallenbad geplant, die aber nicht realisiert wurden.
„Die Wiese war über die Jahre Platz für Volksfeste, Jahrmärkte oder Zirkusse. Der Platz sollte der Volkspark-Idee folgend außerdem als ‚demokratisches Grün‘ von Bürger*innen aktiv genutzt und angeeignet werden – durch sportliche Betätigung, freies Spielen oder Sonnenbaden. Die Nutzung als Parkplatz war kein Bestandteil der ursprünglichen Planung, eine Befestigung ebenfalls nicht – die Beigeordnete sollte das wissen, wenn sie schon auf den Denkmalschutz verweist. Das kann somit auch nicht als Begründung für fehlenden Veränderungswillen dienen.“

„Eine Nutzung nach modernen Gegebenheiten und für das Zusammentreffen der Stadtgesellschaft als Teil des Volkspark-Gedankens würde dem Denkmalensemble Kulturprojekt Weimar gut tun und wäre sicher im Sinne der damaligen Planer.
Dieser Herausforderung, moderne Anforderungen bei gleichzeitiger Nutzung des Platzes mit dem Denkmalschutz zu vereinen, sollte gerade Weimar sich stellen. Eine Öffnung des Asbachkanals, der ja an die Ränder des Platzes verlegt werden könnte, würde genau das erreichen und auch das Mikroklima in der Stadt positiv beeinflussen. Ein solches innovatives Vorhaben würde womöglich auch den Weg zu Fördermitteln erleichtern.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe. Gern wirken wir mit dem Oberbürgermeister gemeinsam an der Erneuerung des Herrmann-Brill-Platzes mit," so Andreas Leps abschließend.


Quellenhinweis:
Kulturprojekt Weimar, Hg. von der Stadt Weimar, Grünflächen- und Friedhofsamt, 1994.

 

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Pressemitteilung Grüne Fraktion Weimar | Stadtentwicklung und Bauen