Weimar ab 2015 ohne Schienenfernverkehr

Unvollständiger Ausbau der MDV erschwert weiterhin Anbindung WeimarsPressemitteilung Stadtratsfraktion Weimar, Bündnis 90/DIE GRÜNEN

09.01.13 –

Unvollständiger Ausbau der MDV erschwert weiterhin Anbindung Weimars

Gestern wurde die Finanzierungsvereinbarung zum Ausbau der Mitte-Deutschland-Verbindung (MDV) von Bund und Deutscher Bahn unterzeichnet. Für 70 Mio. Euro soll endlich Zweigleisigkeit hergestellt werden. "Dies ist insgesamt eine gute Nachricht für Weimar," kommentiert Andreas Leps, Vorsitzender der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN im Weimarer Stadtrat und selber Mitglied im Bündnis "Nächster Halt Weimar".

Leider reicht das Geld aber nur für drei Schritte, wie es der Konzernbevollmächtigte der Bahn Volker Hädrich gestern bei der Veranstaltung des Weimarer Bahnbündnisses ausdrückte.
"Es fehlt aber ein wichtiger Schritt: Eine eingleisige Strecke zwischen Töppeln und Gera bleibt. Eine bessere Anbindung mit mehr Zügen ist damit nur zwischen Erfurt und Jena, nicht bis Gera oder weiter nach Ostthüringen möglich," erklärt Leps. "Das Nadelöhr bestimmt die Strecke: Die gestern geschürte Hoffnung auf einen wie auch immer gearteten Fernverkehr auf der Strecke nach Gera ist dadurch hinfällig. Eine Elektrifizierung der gesamten Strecke wird es sicher auch erst geben, wenn sie vollständig zweigleisig ist. Schließlich bleibt die Gefahr, daß der Ausbau der Strecke nach Jena nicht rechtzeitig fertig wird, bevor Weimar vom Fernverkehr endgültig abgekoppelt wird."

Das nämlich ist das eigentliche Ergebnis des gestrigen Abends: Weimar wird nach 2015, spätestens 2017, von keinerlei Fernverkehr auf der Schiene mehr angefahren. "Diese Entscheidung hat allein die Bahn getroffen," sagt Andreas Leps. "Zwar verstecken sich die Bahnmanager gern hinter Vorgaben der Politik. Fakt ist aber: Die Politik macht nur Vorgaben, daß und ggf. wieviel Geld zu erwirtschaften sei. Wie die Bahn das mit dem Fernverkehr macht, ist aber allein deren Sache." Allerdings hat die Landespolitik, voran das Landesverkehrsministerium, dies auch wissentlich geduldet. "Anders ist nicht zu erklären, warum ICEs im halb so großen Riesa halten, aber nicht mehr in Weimar."


V.i.S.d.P und für Rückfragen: Andreas Leps

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