VIVA EUROPA! - Filmreihe

15.03.2014 - 04.04.2014 in Weimar, Jena, Ilmenau

13.03.14 –

Europa wird von Links und Rechts, von Nord bis Süd, in die Mangel genommen. Doch das politische Projekt Europa ist mehr als die EU, die Finanzkrise und Bürokratie. In unserer Filmreihe werden wir zu Reisenden und Suchenden. Gemeinsam zeigen wir cineastische Perlen: mehrfach ausgezeichnete Dokumentarfilme und spannende Spielfilme, die in unterschiedlichsten Facetten die Komplexität Europas - Identitäten, Grenzen, Liebe, Reisen - beleuchten. In den anschließenden Filmgesprächen diskutieren wir mit Regisseuren und ExpertInnen: Wo steht das Europäische Einigungsprojekt? Was hält Europa eigentlich zusammen? Wie läßt sich die zunehmende Abschottung Europas verhindern.

Die Heinrich Böll Stiftung Thüringen als Veranstalter und ihre Partner: GRÜNE LIGA Thüringen, Junge Europäische Förderalisten Hochschulgruppe Jena, Initiative Solidarische Welt Ilmenau, Hochschulfilmklub Ilmenau und Radio Lotte Weimar  laden Sie herzlich zu den Veranstaltungen ein.

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Sa, 15. März 14 | JENA, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Campus Carl-Zeiß-Straße 3, Hörsaal 4 | 19 bis 22 Uhr

Ein Augenblick der Freiheit

Tempo- und ereignisreich erzählt „Ein Augenblick Freiheit“ von der Odyssee dreier iranisch/kurdischer Flüchtlingsgruppen: einem Ehepaar, zwei jungen Männern mit zwei Kindern und einem ungleichen, befreundeten Männerpaar. Sie alle flüchten aus dem Iran und dem Irak und landen in der türkischen Hauptstadt. Dort warten sie, die Freiheit vor Augen, in einem wenig vertrauenswürdigen Hotel tagtäglich auf den positiven Bescheid ihrer Asylanträge. Hoffnung und zugleich Ungewissheit prägen diese erzwungene Pause auf dem Weg in ihre Unabhängigkeit. Der junge österreichische –iranische Filmemacher Arash T. Riahi setzt die Flucht und das eigentümliche Zwischenstadium mit tragischer Komik und enormer Spannung in Szene.

Kinospielfilm
Österreich, Frankreich, Türkei 2008, 110 min.
Regie: Arash T. Riahi

Im Anschluss:
Diskussion mit Jennifer Bartelt (Bündnis 90/Die Grünen, Kandidatin für die Europawahl) und Dr. Karin Scherschel (FSU Jena)
Moderation: Wolfgang Volkmer

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Do, 20. März 14 | WEIMAR, Lichthaus Kino am E-Werk, Am Kirschberg 4 | 19 bis 22 Uhr

Parada

Was passiert, wenn ein homophober Veteran des Jugoslawien-Kriegs gezwungen wird, einen schwulen Hochzeitsplaner zu engagieren? In der serbischen Komödie bilden die alten Feinde – Serben, bosnische Muslime, Kosovo-Albaner und kroatische Kriegsveteranen – zusammen eine utopische Truppe der besonderen Art, die es mit bunten Luftballons und Regenbogenfahnen gegen fiese Nationalisten und Neo-Nazis aufnimmt und die Gay-Pride Parade in Belgrad beschützen.

Trister als im Film sieht es mit der Situation und den Rechten von Homosexuellen in Europa allerdings in der Realität aus. Einer Studie der EU-Grundrechte-Agentur (FRA) zufolge wagen es fast zwei Drittel der Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender in Europa nicht, ihre sexuelle Orientierung in der Öffentlichkeit zu zeigen. Im Filmgespräch thematisieren wir die Rolle der EU in dieser Grundrechtefrage: Ist die EU eine Chance für die Gleichberechtigung von Homosexuellen in Europa?

Spielfilm
Serbien/Kroatien/Slowenien/Mazedonien/Montenegro 2011, 115 min
Regie: Rsdan Dragojevic

Im Anschluss:
Gespräch und Diskussion mit Matthias Gothe (CSD)

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Mi, 2. April 14 | WEIMAR, KINO mon ami, Goetheplatz | 19 bis 22 Uhr

Abendland

Sieht man in der Nacht klarer? Der Dokumentarfilmautor Nikolaus Geyrhalter begibt sich auf Reisen durch die Nacht, um parallele und gleichzeitige Welten Europas zu erkunden. - Er registriert Endpunkte, Haltepunkte, auch das Außer-sich-Sein von Partygängern in den allnächtlichen Routinen des Lebens. Im abgedimmten Modus der Spätschicht stellen sich – so die suggestive Ausgangsidee – die vielleicht wesentlichen Momente schärfer dar. „Abendland“ dringt von den Grenzen ins Herz vor und zeigt, wie sich der Kulturraum Europa immer stärker zur Festung hin abschottet: So nimmt ein Wachsoldat an der grünen Grenze zwischen Slowakei und Ukraine an seinem Monitor wahr, dass sich draußen „etwas Warmes“ bewegt hat, das Alarm auslöst. In London zoomen übernächtigte Polizisten ihre Überwachungskameras stumm auf die üblichen Verdächtigen, in der Schweiz erklärt eine junge Dame einem abgewiesenen Asylbewerber im Tonfall einer Dienstleistung, warum er besser freiwillig in sein Herkunftsland zurückkehrt.

Dokumentarfilm
Österreich 2011, 90 min
Regie: Nikolaus Geyrhalter

Im Anschluss:
Gespräch und Diskussion mit Christian Schaft (Flüchtlingsrat Thüringen e.V.)

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Do, 3. April 14| ILMENAU, Helmholtz-Hörsaal, Helmholtzplatz | 21 bis 23 Uhr

Der Europakomplex

Die Lust auf Europa ist vielen schon lange vergangen. Vor dem Hintergrund einer grassierenden Europaverdrossenheit versuchen die Dokumentarfilmer Lukas Schmid und David Späth das scheinbar Unmögliche – sie werben für Europa. Sie spüren zehn, zum Teil prominenten, Protagonist/innen nach und begleiten sie. Diese hadern zwar auch zuweilen, definieren sich aber dennoch europäisch. Sie zeigen Menschen, die dieses kontinentale Gefühl schätzen, die europäisch denken. Menschen, die in diesem politisch organisierten Europa die Chance zur Überwindung der bis in die jüngste Geschichte reichenden kriegerischen Vergangenheit sehen. Menschen, die völlig selbstverständlich europäisch leben und reisen. All dies ist derzeit nicht im Trend, aber möglicherweise notwendiger denn je.

Dokumentarfilm
Deutschland 2011, 90 min
Regie: Lukas Schmid/David Späth

Im Anschluss:
Filmgespräch mit dem David Spaeth (Regisseur)

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Fr, 4. April 14 | JENA, Internationales Zentrum/Haus der Mauer, Johannisplatz 26 | 19 bis 22 Uhr

Der Europakomplex

Die Lust auf Europa ist vielen schon lange vergangen. Vor dem Hintergrund einer grassierenden Europaverdrossenheit versuchen die Dokumentarfilmer Lukas Schmid und David Späth das scheinbar Unmögliche – sie werben für Europa. Sie spüren zehn, zum Teil prominenten, Protagonist/innen nach und begleiten sie. Diese hadern zwar auch zuweilen, definieren sich aber dennoch europäisch. Sie zeigen Menschen, die dieses kontinentale Gefühl schätzen, die europäisch denken. Menschen, die in diesem politisch organisierten Europa die Chance zur Überwindung der bis in die jüngste Geschichte reichenden kriegerischen Vergangenheit sehen. Menschen, die völlig selbstverständlich europäisch leben und reisen. All dies ist derzeit nicht im Trend, aber möglicherweise notwendiger denn je.

Dokumentarfilm
Deutschland 2011, 90 min
Regie: Lukas Schmid/David Spaeth

Im Anschluss:
Filmgespräch mit dem David Spaeth (Regisseur)

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Weitere Informationen unter www.boell-thueringen.de

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