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04.12.20 –
Pressemitteilung, Kreisverband BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Weimar, 03.09.2020
Für eine funktionierende Demokratie braucht es eine starke Lokalpresse. Daher kritisieren die Weimarer Bündnisgrünen die geplante Schließung des Druckhauses der Zeitungsgruppe Thüringen in Erfurt und fordern die Suche nach Alternativen.
„Wir brauchen eine funktionierende Lokalpresse als vierte Gewalt. Kurze Verteilwege sind notwendig, damit auch späte Inhalte noch am kommenden Tag in der Zeitung erscheinen können. Das geht nur von Erfurt aus“, kommentiert der Weimarer Vorstandssprecher Daniel Schmidt die Entscheidung der Funke Mediengruppe.
Daniel Schmidt ist Kenner der Branche und hat vor Jahren selbst Druckmeister ausgebildet. Daher sieht er neben den standortpolitischen auch redaktionelle, logistische und ökologische Probleme in der Standortschließung. „Die Entscheidung ist wirtschaftspolitisch fatal – Wertschöpfung und Arbeitsplätze gehen für Thüringen verloren. Es vergehen aber auch fast drei Stunden, bis eine Zeitung von Braunschweig nach Erfurt gelangt. In der heißen Phase der Zeitungserstellung ist diese Zeit besonders kostbar. Zeitungen stehen in Nachrichtenkonkurrenz zu deutlich schnelleren Informationskanälen. Das können sie nur durch Qualität wett machen. Wenn sich durch die Verlegung des Druckstandorts Redaktionsschluss und Abgabeschluss weiter nach vorne verlagern, können Inhalte, die erst spät am Tag entstehen, keine Berücksichtigung in der Druckausgabe mehr finden, Redakteurinnen und Redakteure stehen unter noch größerem Zeitdruck. Gerade für Regionen, die durch keine anderen Qualitätsmedien abgedeckt sind, entsteht so eine große Lücke. Die Menschen wollen am Morgen in der Zeitung lesen, wie die letzte Aufführung im DNT, das Resultat vom Handball oder das Ergebnis des gestrigen Stadtrats war.“
„Wir können die Funke-Gruppe nur dazu ermutigen, nach Alternativen für die aktuellen Schließungspläne zu suchen. Für die Bürgerinnen und Bürger ist ihre Zeitung gerade auch in gedruckter Form von großer Bedeutung“, schließt Daniel Schmidt. „Wir hoffen, dass die Abonnentinnen und Abonnenten durch ihre Treue diesem Umstand weiter Ausdruck verleihen.“