Rede zum Thema Fußläufige Verbindung von Neuem Bauhaumuseum und der Kernstadt

Zur DS 240/2016 Neugestaltung des Sophienstiftplatzes mit Gropiusstraße Rede, 21.06.2017  – Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dr. H.-J. Heuzeroth

21.06.17 –

Rede, 21.06.2017 – Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Dr. H.-J. Heuzeroth

Zur DS 240/2016 Neugestaltung des Sophienstiftplatzes mit Gropiusstraße

Mit diesem Antrag bitten wir den OB, dem Stadtrat ein Konzept - für die fußläufige Verbindung von Neuem Bauhaumuseum und der Kernstadt - vorzulegen. Das heißt, eigentlich ist es ein Prüfauftrag, der wirklich sanft formuliert ist.

Der Antrag stammt noch aus 2015. Jetzt, wo die Gestaltung des Sophienstiftsplatzes auf der Tagesordnung steht, bietet es sich an, auch diesen Antrag zu behandeln. Vordergründig geht es uns dabei um die Liebknechtstrasse und den Goetheplatz.

Wir wollen in der Liebknechtstrasse und auf dem Goetheplatz Vorrang für Fußgänger - mit uneingeschränkter Zulassung für ÖPNV, Taxen, Kutschen, Fahrräder sowie den Zulieferverkehr. Es geht uns ausdrücklich um die Vermeidung des Durchgangsverkehrs von PKW und LKW.

Mit der Verkehrsberuhigung und der damit einhergehenden höheren Attraktivität der Liebknechtstrasse erhoffen wir uns auch eine nachhaltige Aufwertung des Stadtmuseums und der nördlichen Innenstadt. Die Strasse wirkt jetzt eher vernachlässigt und ist ein unschöner Durchgangsweg von und zum Bahnhof. Man eilt sich, um ihn hinter sich zu bringen. Dort herrscht keine Aufenthaltsqualität.

Dagegen ein gelungenes Beispiel aus der jüngsten Zeit - ist der umgestaltete und verkehrsberuhigte Herderplatz. Er wird von Weimarern und Touristen sehr gut angenommen. Es gibt dort mehr Gastronomie und deutlich mehr Leben. Allein unmittelbar am Platz gibt es z.Z. 9 Außenbewirtschaftungen.

Hier schafft Angebot Nachfrage - warum sollte uns das für die Liebknechtstrasse nicht gelingen? Dort ist jetzt ein schwieriges Umfeld für Gastronomie und Gewerbetreibende. Und es gab wieder zwei Geschäftsaufgaben.

Ein solch einschneidender Eingriff in den städtischen Verkehr stößt natürlich auf Widerstand und Skepsis. Das ist uns bewusst. Vielleicht hilft da aber abschließend ein Blick auf die Schillerstrasse, unsere 1 A Lage in Weimar. Vor 50 Jahren war das noch eine ganz normale Durchgangsstrasse für Autos - und vor 80 Jahren fuhr die Straßenbahn noch über den Frauenplan und durch die Frauentorstrasse zum Markt. Wer kann sich das heute noch vorstellen und wer wollte das zurückhaben? Und wie selbstverständlich umfahren wir heute die Schillerstrasse. Es geht!

Und ich möchte an das "Burgplatzphänomen" erinnern. Während der sanierungsbedingten Vollsperrung wurden jeden Tag 5.000 Autos weniger gezählt. Wo waren sie hin? - Offensichtlich stehen gelassen. Es geht!

Geben wir auch der Liebknechtstrasse eine Chance attraktiv zu werden - wie die Schillerstrasse heute.

Ich bitte um Ihre Zustimmung.

Vielen Dank!

Dr. H.-J. Heuzeroth, Stadtrat, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Weimar

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Reden | Stadtentwicklung und Bauen | Verkehr