Koessl ist Direktkandidat für Weimar

Manfredo Koessl zieht für die Weimarer Grünen in den Landtagswahlkampf. Damit tritt er gegen den amtierenden Innenminister Jörg Geibert (CDU) an.Pressebericht, Thüringer Allgemeine, 06.06.2014

06.06.14 –

Manfredo Koessl zieht für die Weimarer Grünen in den Landtagswahlkampf. Damit tritt er gegen den amtierenden Innenminister Jörg Geibert (CDU) an.

Weimar. Die Bündnisgrünen haben den Politologen und Juristen Manfredo Koessl am Donnerstagabend zu ihrem Weimarer Direktkandidaten für die Landtagswahl im September gewählt. Er erhielt 13 von 19 Stimmen, der Rest enthielt sich.

Koessl, Mitglied des Kreisvorstandes, tritt im Wahlkreis 32 damit gegen Innenminister Jörg Geibert (CDU) sowie die Landtagsabgeordneten Thomas Hartung (SPD) und Dirk Möller (Die Linke) an. Er sprach von "interessanten Gegenkandidaten". Diese Konstellation ist für ihn demnach einer der wichtigsten Gründe anzutreten. Zudem wolle er so für die Weimarer Grünen Präsenz zeigen.

Mehrheitlich abgelehnt hatte die Mitgliederversammlung zuvor, auf einen Direktkandidaten zu verzichten. Das empfahl der grüne Stadtrat Rudolf Keßner seinem Kreisverband schriftlich, weil er gestern verhindert war.

Er gehe ja ohnehin nur um einen "Zählkandidaten", so Keßner. Die Grünen rechnen sich keine Chancen aus, den Wahlkreis zu erobern. Ohne Direktkandidaten habe man mehr Kapazitäten frei, um für Zweitstimmen zu werben.

Wenn überhaupt, so Keßner, sei Roberto Kobelt "geborener Kandidat". Er steht auf dem aussichtsreichen Platz vier der Landesliste, von der er den Landtagsabgeordneten Carsten Meyer verdrängte. Nicht nur deshalb gilt Kobelt als etwas isoliert.

Manfredo Koessl war gestern Abend aber bereit, seine Direktkandidatur zugunsten von Kobelt zurückzuziehen. Der will jedoch in gleicher Funktion im Saale-Holzland-Kreis antreten. Carsten Meyer kündigte eine Direktkandidatur in Bad Langensalza an, um die Grünen dort im Wahlkampf zu unterstützen.

Sehr zufrieden blickten Weimars Grüne auf die Kommunalwahl zurück. Sie stellen sieben Stadträte, einen mehr als bisher. Zudem wurden alle fünf Kandidaten für Ortsteilräte gewählt: drei in Oberweimar/Ehringsdorf sowie je einer in Legefeld/Holzdorf und in Gaberndorf.

Das gewachsene Gewicht ist für den rund 70 Mitglieder zählenden Verband aber auch eine Herausforderung. Die Personaldecke wird allmählich dünn. Inklusive berufener Bürger in Ausschüssen müssten 25 Grüne aktiv ehrenamtliche Stadtpolitik machen. Nachzubesetzen sind unter anderem auch drei Posten im Kreisvorstand, weil Rebekka Höfer, Carsten Meyer und Heidemarie Kästner zu Stadträten gewählt wurden. Ämterhäufung wollen die Bündnisgrünen aber traditionell vermeiden.

Der Weimarer Grüne Manfredo Koessl, Jahrgang 1966, ist Politologe und Jurist.

Michael Helbing / 06.06.14 / TA

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