GRÜNE: Bedarf an Sportstätten und Denkmal verbinden. Pressemitteilung der Stadtratsfraktion Weimar, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

13.03.17 –

Karl Friedrich Otto Hetzer aus Kleinobringen war nicht nur großherzoglicher Hofzimmermeister, sondern Weimarer Unternehmer und Erfinder einer mindestens europaweit bekannten, nach ihm benannten speziellen Holzleimbauweise. Mit der preisgekrönten Reichseisenbahnhalle auf der Weltausstellung in Brüssel 1910 wurde die Holzbauweise bekannt, ermöglichte sie doch große freitragende Spannweiten. Neben dem Theater in Dresden-Hellerau dürften die Bahnhofshallen in Stockholm und Malmö oder die Biertenne der Wernesgrüner Brauerei zu den bekanntesten und noch heute existenten Bauwerken in Hetzerscher Bauweise gehören.

Eines der ersten Bauwerke auf dem Gelände des damaligen Firmensitzes von Otto Hetzer an der heutigen Marcel-Paul-Str. stellt die Hetzerhalle dar. Mit der benachbarten und leider abgebrannten Viehauktionshalle fristete sie ein Schattendasein, ihre Potentiale wurden nicht erkannt, von den Eigentümern viel zu lange zu wenig gepflegt."

Wir haben hier ein womöglich international bedeutsames technisches Denkmal in Weimar. Genau davon haben wir in Weimar sehr wenige. Es wäre also möglich und sinnvoll, diese in die Weimarer Denkmallandschaft zu integrieren." erklärt der Fraktionsvorsitzende Andreas Leps.Für die Hetzerhalle sind dringend Erhaltungsmaßnahmen zu ergreifen. "Die Stadt als neue Eigentümerin muss schnellstmöglich eine Bestandsaufnahme des Zustandes machen, die Erhaltung planen und umsetzen. Eine spätere Nutzung als simples Depot der Verwaltung verkennt aber die Bedeutung der Halle. Sanieren, um sie danach zu schließen, ist die schlechteste Option für die Halle."

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN schlägt daher vor, eins mit dem anderen zu verbinden. "Wir haben in der Stadt einen hohen Bedarf an Sportstätten, dies wäre eine potentielle öffentliche Nutzung für die Hetzerhalle, die der Bedeutung auch eines technischen Denkmals entgegenkommt," so Leps abschließend.

V.i.S.d.P. Benjamin Fröhlich