Einbringungsrede zur DS 2020/097/A – Gesunde und umweltfreundliche Mobilität fördern – Temporäre Fahrradstraßen einrichten
14.05.20 –
Rede, geplant für die Stadtratssitzung am 13.05.2020, der TOP konnte nicht mehr behandelt werden, weil die Sitzung vereinbarungsgemäß nach 2 Stunden beendet wurde
Jan Kreyßig, Fraktionsvorstand BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, für die Stadtratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Sehr geehrter Herr Vorsitzender, Herr Oberbürgermeister, meine Damen und Herren,
gerade in diesen, immer noch leicht verkehrsberuhigten Corona-Zeiten bietet es sich an, die Vorteile einer Verkehrswende auszuprobieren, sie erlebbar zu machen.
Zum Beispiel Brüssel: Dort werden aktuell 40 Kilometer neue Radwege gebaut, und die Straßen in der historischen Altstadt werden allesamt zu Fahrradstraßen umgewidmet. Zum Beispiel Bogota in Kolumbien: Dort entstanden innerhalb weniger Tage 120 km neue Radwege auf Hauptstraßen. Zum Beispiel Berlin: In den Bezirken Friedrichshain und Kreuzberg wurden ebenfalls kurzfristig Autospuren in Fahrradstraßen umgewandelt.
Weltweit wird die Corona-Krise also auch als Chance gesehen, um endlich dem Fuß- und Radverkehr den dringend notwendigen Raum in den Städten zurückzugeben und den motorisierten Individualverkehr etwas auszubremsen.
Und mit solchen Maßnahmen, meine Damen und Herren, würden wir uns auch in Weimar einen großen Gefallen tun: Lassen Sie uns die Krisenzeit nutzen, um – zeitlich begrenzt – einige temporäre Fahrradstraßen einzurichten und miteinander die damit verbundene Entschleunigung, die bessere Luft, den verringerten Lärm und den zurückgewonnenen Lebensraum zu genießen.
Es kann angeordnet werden, dass Autos und Busse auf diesen Fahrradstraßen trotzdem mit Tempo 30 unterwegs sein dürfen, doch Radfahrerinnen und Radfahrer haben Vorrang. Und wer weiß: Vielleicht gefällt uns dieser Testlauf so gut, dass wir auch nach der Krise nicht mehr darauf verzichten möchten.
Vielen Dank!
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