Antrag: Kurzfristige Schaffung einer sicheren Umleitung für den Ilmtalradweg für die Zeit der Realisierung des Regenrückhaltebeckens an der Hundewiese

Anfragen und Anträge, Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, eingereicht zur Stadtratssitzung am 15.07.2020

29.06.20 –

Anfragen und Anträge, Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, eingereicht zur Stadtratssitzung am 15.07.2020

Der Stadtrat beschließt:  

Der Oberbürgermeister wird beauftragt, kurzfristig eine sichere und zumutbare Umleitung für den Ilmtalradweg zu schaffen, die in der Zeit der Realisierung des Regenrückhaltebeckens an der Hundewiese nutzbar ist. Das Ziel soll eine Umleitung im Tal der Ilm sein, damit Kreuzungen von Straßen und die Überwindung von erheblichen Höhenniveauunterschieden vermieden werden können. Diese Umleitung muss möglichst mit dem Beginn der Baumaßnahme für das Rückhaltebeckens einsatzbereit sein.

Begründung:

Der Ilmradweg wird als sowohl für Alltags- als auch für touristische Zwecke intensiv genutzt. Er ist der einzige Radweg in Thüringen mit einer 4-Sterne-Zertifizierung (von maximal 5). Er verbindet entlang der Ilm über mehrere Kilometer hinweg mehrere Ortsteile mit der Innenstadt.

Seit über sechs Jahren ist den Verantwortlichen beim Kommunalservice anscheinend bekannt, dass der Weg für drei Jahre gesperrt werden muss, wenn das neue Rückhaltebecken an der Hundewiese gebaut wird. Offenbar wurde aber versäumt, eine zumutbare Umleitung für den Weg einzuplanen.

Nach bisher bekannt gewordenen Planungen sollen Pendler*innen und Schulkinder sowie Radtourist*innen oder Freizeitsportler*innen zunächst bis Ende des Jahres 2020 oder bis zum Frühjahr 2021 – genaueres ist bisher nicht bekannt - durch das Webicht, über die Tiefurter Allee und eine gefährliche Kreuzung über die Jenaer Straße geschickt werden. Auf Nachfrage konnte vom zuständigen Amt nicht garantiert werden, dass die Ampel auf Fahrräder reagiert, ihnen also Grün gewährt. Die Überquerung der Jenaer Straße an dieser Kreuzung ist daher ein erheblicher Unsicherheitsfaktor. Diese Umleitungsplanung muss als nicht sicher genug und für einen Alltagsradweg untauglich eingestuft werden - allein schon wegen des Höhenprofils.

Auch für die Zeit nach Frühjahr 2021 gibt es bisher keine verbindliche Aussagen zur Umleitungsplanung. Da ab Ende 2020 die Sperrung der Tiefurter Allee wieder aufgehoben sein soll, ist eine Umleitung des Radwegs über die gleiche Straße spätestens zu diesem Zeitpunkt unverantwortlich.

Diese mangelhafte Planung kann nicht nur den Zertifizierungsstatus des Ilmtadradweges gefährden, sie gefährdet vor allem die Sicherheit und damit die Gesundheit aller Benutzer*innen des Weges. Diesem Umstand muss dringend und kurzfristig abgeholfen werden.

Bei der Entwicklung einer angemessenen Umleitung sollten nicht nur Expert*innen aus dem Tourismus- oder Radtourismusbereich sowie der ADFC, sondern auch Vertreter*innen betroffener Gruppen sowie des Ortsteils Tiefurt einbezogen werden.

Mehrere Möglichkeiten für die Schaffung einer hinreichend sicheren Umleitung wurden bereits diskutiert. Diese reichen von der Errichtung einer temporären Brücke über die Ilm ähnlich jener der Klassik-Stiftung bis zur Schaffung eines etwa 100 Meter langen Behelfsweges entlang der geplanten Baustelle am Rande des kommunalen Waldes - entsprechend breit genug, um zwei Lastenrädern oder Kinderanhängern das Vorbeikommen zu ermöglichen. Im Rahmen eines neun Millionen-Euro-Projektes, dem Bau des Regenrückhaltebeckens, dürften beide Möglichkeiten nicht übermäßig ins Gewicht fallen.

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