Weimars GRÜNE kritisieren die dreijährige Sperrung des Ilmradweges

Pressemitteilung, Kreisverband BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Weimar, 03.06.2020 Radverkehr ist nicht nur die klimafreundlichste Art, sich fortzubewegen – er ist auch wesentlicher Bestandteil des Touristischen Konzeptes von Weimar. Mit dem Ilmradweg verfügt die Stadt über den beliebtesten Radwegs Thüringens mit 4-Sterne ADFC-Bewertung. Dessen vollständige Sperrung über ganze drei Jahre, die vorgeschlagene Ausweichsstrecke und die mangelnde Beteiligung der Betroffenen kritisieren die Weimarer GRÜNEN nachdrücklich.

03.06.20 –

Pressemitteilung, Kreisverband BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Weimar, 03.06.2020

Radverkehr ist nicht nur die klimafreundlichste Art, sich fortzubewegen – er ist auch wesentlicher Bestandteil des Touristischen Konzeptes von Weimar. Mit dem Ilmradweg verfügt die Stadt über den beliebtesten Radwegs Thüringens mit 4-Sterne ADFC-Bewertung. Dessen vollständige Sperrung über ganze drei Jahre, die vorgeschlagene Ausweichsstrecke und die mangelnde Beteiligung der Betroffenen kritisieren die Weimarer GRÜNEN nachdrücklich.

"Ganz ohne Zweifel: die Baumaßnahme an der Hundewiese ist wichtig und richtig. aber der Ilmradweg hat eine enorme Bedeutung für Weimar, seinen Ortsteil Tiefurt und die anschließenden Gemeinden", äußert sich Daniel Schmidt, Vorstandssprecher der Weimarer GRÜNEN und als Tiefurter mit den Gegebenheiten vor Ort bestens vertraut: "Er ist Pendlerstrecke, Schulweg und vor allem auch touristische Erschließung für die weniger stark frequentierten Kulturschätze über Oßmannstedt und Apolda bis Bad Sulza. Zugleich ist er wichtiges Naherholungsgebiet und wird von Freizeitsportlern und Wanderern geschätzt und sehr gut angenommen. Eine Vollsperrung in Verbindung mit einer gefährlichen und vom Höhenprofil her vielen Menschen nicht zumutbaren Ausweichstrecke stellt eine erhebliche Zäsur da. Alle Nutzer*innen und Betroffenen hätten sich daher gewünscht, dass sie rechtzeitig von diesem Vorhaben erfahren würden, um bei der Suche nach Lösungen mitwirken zu können und sich auf die veränderte Situation einzurichten. Nach Corona ist das nun der zweite schwere Schlag für Gewerbe und Gastronomie in Tiefurt und Kromsdorf."

Als Alternative schlägt Daniel Schmidt vor: "Eine stadteinwärts geführte Pop-Up-Bikelane in der Rosenthalstraße zusammen mit einem einseitigen Parkverbot würde die Lage deutlich entschärfen. Vom Friedensplatz aus gesehen ist sie im Höhenprofil der Karolinenpromenade fast ebenbürtig und weit weniger anspruchsvoll und gefährlich als der Weg durchs Webicht. Zudem muss der Zugang zum Radweg bereits ab der Kirschbergbrücke möglich sein. Das ermöglicht Radtouristen und Pendlern die zügige Rückkehr auf den sicheren Ilm-Radweg und erhält wichtige innerstädtische fußläufige Wege. Dafür muss lediglich der Trampelpfad südlich der Hundewiese provisorisch befestigt werden. Bei einer Baumaßnahme mit einem Budget von fast 10 Millionen Euro sollte das kein Problem darstellen."

Kritik äußern die GRÜNEN auch an der Kommunikation der Stadt. So war der Ortsteilrat Tiefurt nach eigenen Aussagen in die Planung nicht mit eingebunden, auch von einer Abstimmung mit der Radverkehrsbeauftragten oder dem Klimabeauftragten der Stadt war in der Pressekonferenz der Stadt am 02.06.2020 nicht die Rede. Obwohl die Baugenehmigung bereits seit Anfang des Jahres vorliegen musste, hat die Stadt erst am 02. Juni die Öffentlichkeit informiert, als selbst die Submission bereits Wochen zurück lag. "Man hat das Gefühl, dass man der erwartbaren Kritik der Betroffenen so aus dem Wege gehen wollte. So funktioniert keine ehrliche Kommunalpolitik!", so Daniel Schmidt.

Kategorie

Demokratie und Gerechtigkeit | Pressemitteilung Weimar KV | Umwelt | Verkehr