Weimar fährt fossil

Stadtratsfraktion kritisiert Untätigkeit des Oberbürgermeisters und fordert Elektrobusse für Weimar!Pressemitteilung der Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Weimar

28.09.15 –

Pressemitteilung der Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Weimar

Weimar lässt im Kulturbereich viel Neues zu, provoziert gar mit seinem Kunstfest. Doch in Sachen Mobilität verharrt die Stadtspitze eisern im fossilen Zeitalter, kritisiert die Stadtratsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. „Während in Jena ab 2017 drei Elektrobusse im Linienverkehr rollen, dampfen in Weimar nur die Dieselmotoren“, moniert Stadtrat Jan Kreyßig, Sprecher der bündnisgrünen AG Mobilität. „Die Untätigkeit des Oberbürgermeisters und seiner Stadtwirtschaft sorgt dafür, dass den Bürgern ein erheblicher Zugewinn an Lebensqualität vorenthalten wird.“

Leise, idealerweise mit Ökostrom betriebene Elektrobusse sparen pro Bus jährlich 100 Tonnen des klimaschädlichen Gases CO2 ein. „Wir könnten damit auch der immer noch zu hohen Feinstaubbelastung begegnen“, ergänzt der Fraktionsvorsitzende Andreas Leps. „Zugleich würden wir mit der Anschaffung von E-Bussen zu einer schnelleren Umsetzung der Ziele des aktuell gültigen Lärmaktionsplans der Stadt beitragen.“

Das Thüringer Umweltministerium fördert den klimafreundlichen Stadtbusverkehr sowie die Elektromobilität in den Kommunen bis zum Jahr 2020 mit insgesamt 14 Millionen Euro. Gemäß der Auskunft von OB Stefan Wolf auf eine Anfrage von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in der letzten Stadtratssitzung sehe er aber keine Notwendigkeit, sich hier zu engagieren. „Die Stadtverwaltung Weimar hat in Bezug auf eine umweltfreundliche Verwaltung bereits auf drei Erdgasfahrzeuge im Fuhrpark der Kernverwaltung umgestellt“, bekundet das Rathaus seine fossile Strategie.

„Das ist kurzsichtige, visionslose Verkehrspolitik“, kritisiert Kreyßig. Aufgrund der bedauerlichen Insolvenz der Geraer Verkehrsbetriebe bestünde möglicherweise nachträglich die Möglichkeit, in das seit dem Frühjahr 2015 laufende Förderprogramm des Umweltministeriums für Elektromobilität in den Städten Jena, Gera, Erfurt, Nordhausen sowie im Landkreis Gotha mit einzusteigen. „Die drei neuen E-Busse in Jena werden zu 75 Prozent vom Land gefördert“, so Kreyßig.

„In Weimar gab es noch bis 1993 die O-Busse“, erinnert Andreas Leps. „Elektromobilität hat auch in Weimar eine lange Geschichte. Zeitgemäß wäre der Einstieg in ein Elektro-Bus-Netz mit einem kleinen, akkubetriebenen E-Bus und der dazugehörigen Ladeinfrastruktur für die Innenstadtlinie 5C.“ Die 5C-Strecke entspricht in etwa der 6 Kilometer langen Route zwischen den Bahnhöfen Zoo und Südkreuz in Berlin, auf der seit Anfang September vier Elektrobusse im Linienverkehr fahren. Diesem Vorbild zu folgen, wäre aus Sicht der Weimarer Grünen der ökologisch notwendige Einstieg in den Diesel-Ausstieg

V.i.S.d.P. Benjamin Fröhlich

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Pressemitteilung Grüne Fraktion Weimar | Umwelt