Weimars GRÜNE fordern eine zügige Normalisierung in Schulen und Kindergärten

Pressemitteilung, Kreisverband BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Weimar, 22.05.2020 Während viele Bereiche des öffentlichen Lebens bereits auf dem Weg zu einer neuen Normalität sind, ist bei vielen Familien mit Kindern die Belastungsgrenze längst ausgereizt. Kurze Betreuungszeiten in den Kitas und Wechselmodelle ohne Hortbetreuung an den Schulen sind mit einer geregelten Erwerbstätigkeit der Eltern nicht vereinbar.

22.05.20 –

Pressemitteilung, Kreisverband BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Weimar, 22.05.2020

Während viele Bereiche des öffentlichen Lebens bereits auf dem Weg zu einer neuen Normalität sind, ist bei vielen Familien mit Kindern die Belastungsgrenze längst ausgereizt. Kurze Betreuungszeiten in den Kitas und Wechselmodelle ohne Hortbetreuung an den Schulen sind mit einer geregelten Erwerbstätigkeit der Eltern nicht vereinbar.

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Weimar fordern daher nun weitreichendere Maßnahmen zur Sicherstellung der Betreuung in Kitas und Schulen. Nach dem unzweifelhaft notwendigen Lockdown und ersten Entlastungen vor allem im wirtschaftlichen und Freizeitbereich fordern Weimars GRÜNE daher, nun endlich die Familien in den Fokus zu nehmen.

Dazu bemerkt Vorstandssprecher Daniel Schmidt: "Die Stadt Weimar befindet sich mit ihrer Öffnungspolitik auf dem richtigen Weg. Wer selbst Kinder hat weiß aber, dass der Flickenteppich der Betreuungsangebote bei den verschiedenen Trägern und die verschiedenen Wechselmodelle an den Schulen für Familien logistisch kaum leistbar und mit einer Erwerbstätigkeit nicht vereinbar sind. Aufgrund sozialer Isolation und fehlendem Tagesrhythmus leidet die psychische Gesundheit der Kinder, Kinderspsychologen gehen bereits jetzt von langfristigen Folgen für unzählige Kinder aus. Damit ist die Grenze des Erträglichen erreicht. Kinder in prekären Familienverhältnissen leiden dabei besonders und benötigen den Kindergarten oder die Schule als sicheren sozialen und Schutzraum. Wir schließen uns daher der Forderung der Kinderärztlichen Fachverbände an und fordern, Kitas und Schulen trotz Corona wieder vollständig zu öffnen."

Vorstandssprecherin Enja Knipper, angehende Lehrerin und Mitglied im Jugendhilfeausschuss konkretisiert: "Wir fordern die kurzfristige Aufstockung von Teilzeitverträgen sowie die Einbeziehung von Hort- Erzieher*innen und Referendar*innen in die Betreuung mit dem Ziel der Sicherstellung von Ganztagsbetreuung spätestens zum neuen Schuljahr. Ebenfalls muss eine Ferienbetreuung für alle Schulkinder ermöglicht werden. Bedarfsgerechter Unterricht muss wieder stattfinden. Dies ist Voraussetzung dafür, das Recht auf Bildung für alle zu garantieren. Aktuell beobachten wir leider, dass sich vorhandene Chancenungleichheiten in der Krise noch verstärken und der Bildungsgerechtigkeit zusätzliche Barrieren in den Weg gelegt werden." Zur Vermeidung neuer Infektionen ergänzt sie: "Wir teilen die Meinung vieler Wissenschaftler*innen, dass Erzieher*innen, Lehrer*innen und sonstige Betreuer*innen – wie auch alle anderen systemrelevanten Personengruppen – häufig und kostenfrei getestet werden sollten."

Daniel Schmidt ergänzt: "Wir müssen diese Krise vom Individuum her denken. Deshalb ist es jetzt wichtig, die Entwicklung und das Wohl der kommenden Generation in den Blick zu nehmen. Wer in Bildung investiert, hat sein Geld gut angelegt. Wir sollten in der aktuellen Situation nicht in Beton, sondern in die Köpfe von morgen investieren!"

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