BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN betrauern den Tod einer Radfahrerin in Weimar und mahnen menschenfreundliches Verkehrskonzept an

Pressemitteilung BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Weimar

18.11.15 –

Pressemitteilung BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Weimar

Nur wenige Wochen nach der Auswertung der Umfrage zum Thema Radverkehr in Weimar stirbt eine Radfahrerin nach einem tragischen Unfall an der Schopenhauer Straße. Ein trauriger Beweis für die Realität, die die 960 UmfrageteilnehmerInnen deutlich mehrheitlich beklagten: sie fühlen sich auf Weimars Straßen unsicher, eine überwiegende Mehrheit der RadfahrerInnen sieht sich im Straßenraum von Autos, Lkw und Bussen gefährdet.

Folgt man der Auswertung, legt diese nahe, dass es zu wenig Radwege bzw. Schutzstreifen gibt.
Die als häufigste Gefahrensituation beschriebene ist der Konflikt mit PKW und LKW. Diese werden als generell zu schnell bewertet, KfZ-FahrerInnen halten zu wenig Abstand beim Überholen und vorhandene Radstreifen sind zu oft zugeparkt.
Für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN liegt es ebenso nahe, dass eine bessere Beleuchtungssituation, z.B. in Bahnunterführungen, zum Schutz aller Verkehrsteilnehmenden beiträgt.

Auch wenn der gestrige Unfall die Forderung nach weiterer Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs zwecks Reduzierung des Individualverkehrs zu widersprechen scheint, weil ein Linienbus in das Geschehen verwickelt war, betonen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN die Notwendigkeit eines menschenfreundlichen, an den konkreten Bedürfnissen des Alltags orientierten umfassenden Verkehrskonzepts in Weimar.

"Der aktuelle Unfall zeigt einmal mehr, dass die Stadt Weimar auch an der weiteren Verwirklichung und Fortschreibung ihres Radverkehrskonzeptes nicht vorbeikommt und dieses möglichst schnell verabschieden und umsetzen muss", so die bündnisgrüne Stadträtin Heidemarie Kästner, die zugleich in der städtischen AG Fahrradverkehr aktiv ist.
Kernstück muss die sichere Vernetzung der vorhandenen Teilstücke in und zwischen der Innenstadt, den Wohn-, Gewerbe- und Freizeitgebieten sein, unterstützt z.B. auch durch eine weiter verbesserte Mitnahmemöglichkeit von Fahrrädern in Bussen. Die Fußgängerzonen unterbrechen wichtige Fahrradverbindungen, sie müssen daher ganztägig für eine angemessene Geschwindigkeit geöffnet werden.

"Wir haben konkrete umsetzungsreife Ideen und Forderungen formuliert", verweist Ines Bolle, Sprecherin des grünen Kreisverbandes, auf das Kommunalwahlprogramm der Grünen. "Und ich empfehle, die Umfrage zum Radverkehr mit ihren Ergebnissen als praktischen Leitfaden zu begreifen. Denn dort sprechen die, die täglich mit den Gefahren leben müssen", so Bolle weiter.

V.i.S.d.P. Benjamin Fröhlich


Kategorie

Pressemitteilung Weimar KV | Verkehr